Die Opfer der fremdenfeindlichen Attacken waren fast nur Frauen.
Die Dokumentations- und Beratungsstelle Islamfeindlichkeit und antimuslimischer Rassismus hat im Jahr 2016 einen Anstieg von "islamfeindlichen bzw. antimuslimischen rassistischen Fällen" um 62 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. Das geht aus dem am Montag von der NGO vorgestellten "Antimuslimischen Rassismus Report 2016" hervor. Betroffen waren wie 2015 mit 98 Prozent fast ausschließlich Frauen.
Zweiter Rassismus-Report
Die Dokustelle startete 2014 ihre Arbeit, sie ist ein Projekt der Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen IMÖ (ein Fachverein der Islamischen Glaubensgemeinschaft IGGiÖ). Am Montag veröffentlichte die NGO nun zum zweiten Mal ihren Rassismus-Report. Insgesamt wurden 253 Fälle dokumentiert. Im Vorjahr waren es noch 156.
31 Prozent der Vorfälle waren verbale Angriffe, 30 Prozent fielen in die Kategorie "Hassrede/Hate Speech", zwölf Prozent betrafen muslimische oder Islamfeindlichkeit bekämpfende Institutionen. Bei sieben Prozent handelte es sich um Beschmierungen, fünf Prozent betrafen Hassverbrechen und vier Prozent Diskriminierungen. Der Rest (elf Prozent) wurde unter "Sonstiges" subsumiert.
Taten in der (Halb-)Öffentlichkeit
Die Mehrzahl der Fälle (62 Prozent) wurden in der "(Halb-) Öffentlichkeit" begangen, so die Dokustelle - etwa beim Vorbeigehen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Ebenfalls dokumentiert wurde von der Dokustelle die Bereitschaft zur Zivicourage in den einzelnen Fällen. Dabei zeigte sich, dass bei verbalen Angriffen zu 30 Prozent Hilfe geleistet wurde, bei physischen Angriffen zu 50 Prozent. Damit ist die Bereitschaft zur Zivilcourage gegenüber dem Jahr 2015 gleich geblieben, so die Autoren des Reports.