100 Jahre SPÖ-Frauen

Heinisch-Hosek kritisiert eigene Partei

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Sie bemängelte die geringe Frauenquote in der SPÖ.

Die SPÖ-Frauen sind auch nach 100 Jahren nicht müde und haben sich am Donnerstag in der Parteizentrale in der Wiener Löwelstraße selbst gefeiert. Zum Jahrhundertjubiläum - die SPÖ-Frauenorganisation gibt es seit 1919 - gratulierte auch Parteichef Werner Faymann. Applaus erntete Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek, die ihre eigene Partei wegen der nicht erfüllten Frauenquote kritisierte.

"Wir dürfen durchaus stolz sein, was wir erreicht haben", sagte Heinisch-Hosek. Lob erntete die Frauenministerin für ihre Seitenhiebe Richtung ÖVP, die ja zur Zeit gerne von Transparenz spreche. Diese sei auch bei Einkommen nötig, außerdem müsse man darauf achten, mehr Frauen in Führungspositionen zu bekommen. Der größte Applaus des Abends galt Heinisch-Hosek allerdings, als sie ihre eigene Partei in punkto Frauenquote kritisierte: "Es ist nicht einzusehen, dass man das Potenzial der Partei brachliegen lässt." Die Frauenministerin forderte auch Sanktionen, "die ein bissl wehtun oder ein bissl mehr wehtun", falls die Frauenquote weiterhin nicht eingehalten werde.

Wichtiger Bestandteil
Faymann dankte der Frauenorganisation für ihren politischen Einsatz, der die Partei nie vergessen lasse, dass sie für gleiche und gerechte Chancen eintrete. Der Bundeskanzler und SPÖ-Chef nutzte seine Rede aber auch, um sozialdemokratische Botschaften zum Thema Wirtschaftskrise zu verbreiten. Die SPÖ-Frauen seien auch in Zeiten der Krise ein "ganz wichtiger Bestandteil für ein soziales und gerechtes Österreich".

Die Wiener Frauenstadträtin Sandra Frauenberger wies darauf hin, dass an diesem Tag gefeiert werden müsste, man solle aber nicht vergessen, wie viel Kampf für die Errungenschaften notwendig war und sein wird, bis völlige Gleichstellung erreicht ist.

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