Niessl wird gewählt

Heute startet 1. rot-blaue Koalition

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Landtag berät: Springen SP-Mandatare ab?

Heute wird so mancher SPÖler die Faust in der Tasche ballen – Wiens Bürgermeister Michael Häupl ist wohl einer davon. Gegen ­allen innerparteilichen Widerstand wird Hans Niessl im Burgenland die erste SPÖ-FPÖ-Landeskoalition starten. Zwar gab es in Kärnten mal Rot-Blau – allerdings nur in ­einer Proporzregierung.

Doch Niessl blieb wenig ­anderes übrig: Er hatte drei Mandate verloren – die ÖVP versuchte auch prompt, der SPÖ (mit FPÖ und Liste Burgenland) den Landeshauptmann abzujagen.

Hochspannung vor der heutigen Abstimmung
Doch Niessl war schneller: Nicht einmal eine Woche nach der Wahl konnte er die Einigung mit FPÖ-Chef Johann Tschürtz verkünden. Der wird heute zu Niessls Stellvertreter gewählt. Ebenfalls im Boot: Ex-SPÖ-Manager Norbert Darabos.

21 Mandate haben SPÖ 
und FPÖ zusammen – also 
an sich eine satte Mehrheit. Doch gab es im Vorfeld Spekulationen, dass zwei SPÖ- Verlierer – der abgesetzte Landesrat Peter Rezar und der ebenfalls heute abgewählte Landtagspräsident Gerhard Steier – gegen Niessl stimmen könnten. Doch dürfte eigentlich nichts passieren, auch ohne die beiden hätte Niessl 19 von 36 Stimmen. Insider wollen zudem wissen, dass auch die Liste Burgenland des FPÖ-Rebellen Manfred Kölly für Niessl stimmen wird.

Steier hatte die Kür Niessls jedenfalls zwei Wochen verzögert – aus Rache, wie viele in der SPÖ vermuten. (gü)

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