2,2 Millionen Wähler sind noch unentschlossen. Der Kampf um Platz eins ist völlig offen.
Die Nervosität ist bei allen sechs Kandidaten spürbar. Die Hofburg-Wahl mutiert im Finish zum Polit-Thriller: So offen war die Bundespräsidentenwahl – drei Tage vor der Wahl – schließlich noch selten zuvor. Laut Gallup-Umfrage sind noch 2,2 Millionen Menschen unentschlossen, wem sie am 24. April ihre Stimme geben sollen.
Ein noch nie da gewesener Dreikampf um Platz eins zeichnet sich ab: Ex-Grünen-Chef Alexander Van der Bellen (26 Prozent), FPÖ-Nationalratspräsident Norbert Hofer (24 Prozent) und die Unabhängige Irmgard Griss (20 Prozent) haben alle Chancen auf die Goldmedaille.
Dementsprechend entscheidend ist die heutige Elefantenrunde im ORF.
- Die drei Favoriten dürfen sich keinerlei Fehler erlauben. Der Auftritt kann noch die entscheidenden Prozentpunkte verschieben.
- Irmgard Griss sendet im Finale jedenfalls noch Signale an potenzielle Van-der-Bellen-Wähler aus, in dem sie die Asylpolitik der Bundesregierung kritisiert.
- Van der Bellen wiederum führte über Monate hinweg sämtliche Umfragen ganz klar als Nummer eins an. Gehen seine Wähler aber wirklich alle zur Wahl?
- Dieses Problem hat freilich auch der blaue Kandidat. Hofer versucht die Bundespräsidentschaftswahl zur Denkzettelwahl gegen die Regierung umzufunktionieren. Gelingt ihm das, könnte er im ersten Wahlgang Nummer eins werden.
Hofers Wähler sind
die entschlossensten
Geht es nach der Gallup-Umfrage hat der Blaue bereits einen Vorteil bei jenen, die bereits wissen, wen sie wählen wollen: 27 Prozent davon sagen, dass sie für Hofer votieren, 25 Prozent haben sich bereits für Van der Bellen entschlossen.
- Hundstorfer: In dieser Kategorie liegt SPÖ-Kandidat Rudolf Hundstorfer mit 19 Prozent auf Platz drei. Er muss auf die Stimmen der Pensionisten, der Gewerkschaft und aus Wien hoffen, um ein respektables Ergebnis zu erzielen. ÖVP-Kandidat Andreas Khol kämpft gegen einen völligen Absturz an.
Isabelle Daniel
Elefanten-Runde entscheidet die Wahl
Heute um 20.15 Uhr (LIVE im Ticker) haben die sechs Bundespräsidentschaftskandidaten ihren letzten großen Fernsehauftritt. Auf ORF 2 werden Irmgard Griss, Alexander Van der Bellen, Norbert Hofer, Rudolf Hundstorfer, Andreas Khol und Richard Lugner noch einmal um jede Stimme kämpfen.
Vertreter der Regierung setzen auf Rollenspiele
Die sogenannte Elefantenrunde – moderiert von Ingrid Thurnher – könnte tatsächlich über Platz eins entscheiden. Der blaue Kandidat Norbert Hofer nimmt sich den heutigen Tag großteils frei, um vor seinem Auftritt noch zu entspannen. Griss wählt eine Mischform zwischen Schonprogramm und Vorbereitung auf allfällige Angriffe. Hundstorfer und Khol bereiten sich traditionell mittels „Rollenspielen“ auf die Konfrontation mit den übrigen Kandidaten vor.
Van der Bellen wird sich noch einmal mit seinem Wahlkampfteam beraten, um in der Elefantenrunde aufgeweckter als zuletzt zu wirken.
oe24 berichtet ab 20:15 Uhr LIVE über die Elefantenrunde
