Kampf der Kandidaten

Hofburg: Woche der Entscheidung

Teilen

Letzte Gelegenheit, um in den TV-Duellen zu punkten und Botschaften zu platzieren.

Zwei Wochen sind es noch bis zur Bundespräsidentenwahl am 24. April. Das Rennen ist knapp wie noch nie, fünf Kandidaten haben noch Chancen auf den Einzug in die Stichwahl. Für Rudolf Hundstorfer von der SPÖ und Andreas Khol von der ÖVP wird es allerdings ganz eng (siehe rechts).

In dieser heißen Phase setzen die Kandidaten die entscheidenden Botschaften, damit sie bis zum Wahltermin noch zu den Menschen durchdringen.

Donnerstag steigen 2er-Duelle im ORF – ohne Lugner
Entscheidend dafür sind die TV-Auftritte, die kommende Woche stattfinden. Mit Spannung erwartet werden die neuen Zweierduelle im ORF: 2 im Gespräch findet kommenden Donnerstag statt. In einer Art Speed-Dating-Verfahren tritt jeder Kandidat 15 Minuten lang gegen jeden an – außer gegen Richard Lugner. Der ORF hatte den Baumeister wegen „mangelnder Relevanz“ nicht eingeladen.

ORF-Duelle: Farce um 
 Lugners Beschwerde
Lugner will dagegen bei der Medienbehörde Komm­Austria vorgehen. Allerdings: Die Behörde kann nur im Nachhinein beurteilen, „ob der ORF überhaupt eine Gesetzesverletzung begangen hat“, so ein Sprecher zu ÖSTERREICH. Das heißt: Erst, wenn Lugner tatsächlich nicht bei den Duellen war, kann die KommAustria entscheiden. Und dann hat der ORF noch die Möglichkeit, zwei Instanzen anzurufen – lange nach der Wahl.

Lugner tritt nächste Woche dafür in Klartext auf ATV auf. Ein ausführliches Zweierduell sendet übrigens Puls 4 am Montag mit SPÖ-Mann Rudolf Hundstorfer und dem FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer.

Wahl 1: Van der Bellen Favorit auf Stichwahl
Der Kampf um Platz 2 findet zwischen Hofer und Griss statt. Noch gibt es Chancen für Hundstorfer & Khol. Zum Umfragenkaiser hat sich der ehemalige Grünen-Obmann Alexander Van der Bellen entwickelt. Er führte bisher jede Gallup-Umfrage für ÖSTERREICH an und konnte zuletzt sogar noch leicht zulegen.

Hofburg: Woche der Entscheidung
© oe24

Wahl 2: Griss kann Hofer und Van der Bellen schlagen
Der erste Wahlgang wird spannend. Aber die Stichwahl ist an Dramatik kaum zu überbieten – so viel steht schon jetzt fest, egal, wer in den zweiten Wahlgang einzieht.

Überraschung: Der grüne Kandidat Alexander Van der Bellen gilt zwar als Favorit für die Stichwahl (siehe links), dort erwartet ihn aber ein völlig offenes Rennen. Kandidaten, die er in Umfragen für die erste Wahl souverän hinter sich lässt, schlagen ihn in der Stichwahl.

VdB gegen Hofer. Die einzige Stichwahl, die Van der Bellen knapp gewinnen würde. Im Duell ganz links gegen ganz rechts gibt es eine knappe Mehrheit für das linke Lager (52 zu 48 Pro­zent). Diese Situation kann sich aber auch noch drehen, vor allem wenn sich die Flüchtlingsfrage noch weiter zuspitzt. Die entscheidende Frage ist dann: Wie orientieren sich die Wähler der Regierungskandidaten – und gehen sie überhaupt wählen?

VdB gegen Hundstorfer. Das Duell Van der Bellen gegen SPÖ-Mann Rudolf Hundstorfer ist vollkommen offen. Beide Kandi­daten stehen bei 50 Pro­zent, obwohl Van der Bellen Hundstorfer im ersten Wahlgang um 12 Prozentpunkte abhängt. Beide müssen dann versuchen, das rechte Wählerlager für sich zu gewinnen.

VdB gegen Griss. Sicher eines der überraschendsten Ergebnisse: Griss gewinnt. Die unabhängige Kandi­datin, die Sympathien für die schwarz-blaue Regierung erkennen ließ, würde sich gegen Van der Bellen knapp durchsetzen.

Griss gegen Hofer. Auch gegen Hofer würde sich die Ex-OGH-Chefin durchsetzen. Sie könnte wohl die ÖVP-Wähler und auch einen guten Teil aus dem Lager der SPÖ und der bürgerlichen Grünen gewinnen, wenn diese überhaupt wählen gehen.

Hofburg: Woche der Entscheidung
© oe24
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.