Hofburg-Wahl

Kickl krank: FPÖ-Chef nicht bei Wahlkampf-Finale von Rosenkranz

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Krankheitsbedingt fällt FPÖ-Chef Kickl am Wahlwochenende aus.

Für freiheitliche Verhältnisse schon fast im intimen Rahmen hat der blaue Bundespräsidentschaftskandidat Walter Rosenkranz seinen Wahlkampf abgeschlossen. Zwar hatte sich die Partei ein weiteres Mal den Viktor-Adler-Markt im Arbeiterviertel Wien-Favoriten als Schauplatz auserkoren. Eingefunden hatten sich Freitagnachnachmittag aber lediglich ein paar Hundert Fans. Der Stimmung tat dies keinen Abbruch, teilte Rosenkranz doch gegen Amtsinhaber Alexander Van der Bellen aus.

Rosenkranz hatte sich gleich zu Beginn der Veranstaltung unter die Fans gemischt, die - wie ebenfalls üblich - von der John Otti Band in Stimmung gebracht wurden. Selbst ein Foto mit Van der Bellen, der neben der Bühne zumindest auf einem Plakat anwesend war, nahm er gut gelaunt in Kauf. Danach nahm er noch auf einem blauen Wahlkampf-Quad Platz, musste die Gemüter unzufriedener Passanten abkühlen und streichelte Hunde.

Die Liebe zum Vierbeiner ist laut Rosenkranz dann auch das Einzige, was ihn mit Van der Bellen verbindet, wie es der Freiheitliche in seiner Rede betonte: "Tierschutz ist auch mein Herzensanliegen - aber da hört's schon auf." Ansonsten will der blaue Volksanwalt, wie schon des öfteren im Wahlkampf betont, alles anders machen und schon gar kein "Ersatzkaiser" in der Hofburg sein, sondern: "Ich möchte der erste Diener dieses Staates sein."

Für seinen Hauptkonkurrenten hofft Rosenkranz jedenfalls, "dass am 9. Oktober für ihn wirklich Wahlkampfschluss ist". Aber weniger Van der Bellen selbst, sondern vielmehr dessen Partei, die Grünen, nahm Rosenkranz ins Visier. So würde er als Präsident dafür sorgen, dass die ÖVP "von diesem Klotz am Bein befreit wird" und "auch einmal aufatmen kann". "Wir können uns doch nicht alle in Geiselhaft einer Zehn-Prozent-Partei begeben", wetterte er gegen "Klima-Diktat" und Corona-Maßnahmen.

Dass die Koalition aber auch über die Grünen hinaus kaum mehr tragfähig sei, ist sich der blaue Kandidat sicher. "Bevor wir Arbeitskräfte entlassen müssen, da entlasse ich viel lieber die Bundesregierung", betonte er. Für den Wahltag erhofft sich Rosenkranz eine "Abfahrt für den Herrn Van der Bellen", bei der es mit Sicherheit in einen zweiten Durchgang gehen werde, nämlich am 6. November bei der Stichwahl.

Kickl krank

Verzichten musste der blaue Kandidat übrigens auf seinen Parteichef Herbert Kickl als Aufheizer. Dieser habe einen grippalen Infekt aufgerissen, hieß es. Für ihn sprang der Wiener FPÖ-Klubchef Maximilian Krauss ein, der angesichts Aussagen Van der Bellens etwa zum Kopftuch konstatierte: "Diesen Bundespräsidenten brauchen wir nicht." Ebenfalls um Stimmung bemüht zeigte sich der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp, der in Van der Bellen einen "Kandidaten des Systems" sieht.

 

 

Die Veranstaltung am Viktor-Adler-Markt ist übrigens nicht der allerletzte Auftritt des FPÖ-Kandidaten vor der Wahl. Am Samstag will er noch einmal bei einer Abschlussveranstaltung in seiner Heimatstadt Krems Stimmung machen.  

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