Aus informierten Kreisen heißt es, dem ÖGB kommt bald sein Präsident abhanden. Favorit als Nachfolger ist Metaller-Chef Foglar.
Der ÖGB wird sich vermutlich in Kürze einen neuen Präsidenten suchen müssen. Es gilt als so gut wie fix, dass Rudolf Hundstorfer ins um die Arbeitsagenden angereicherte Sozialministerium wechselt, sollte es zur Wiederauflage der rot-schwarzen Koalition kommen. Der Präsident soll für diesen Posten intern schon zugesagt haben. Damit muss der Gewerkschaftsbund schon wieder einen neuen Chef finden, favorisiert wird der Vorsitzende der Metaller-Gewerkschaft, Erich Foglar.
Verzetnitschs Nachfolger
Hundstorfer hatte den ÖGB seit März 2006
interimistisch geführt, als ihm der abtretende Präsident Fritz Verzetnitsch
die Geschäfte übertrug. Offiziell zum Chef der Gewerkschaft gewählt wurde
Hundstorfer im Jänner 2007. In seiner Ära hatte der Präsident vor allem
große Probleme zu bewältigen, die durch die Causa BAWAG verursacht worden
waren. Mittlerweile hat Hundstorfer den ÖGB wieder in die schwarzen Zahlen
gebracht, auch durch den schmerzhaften Verkauf der Gewerkschaftsbank.
Hundstorfers Vertrauter
Ihm in dieser Zeit zur Seite stand Erich
Foglar, der zunächst als Finanzreferent fungierte und auch nach seiner Kür
zum Metaller-Chef führend an der Sanierung des Gewerkschaftsbundes
mitwirkte. Er gilt als erster Kandidat für die Hundstorfers Nachfolge und
dürfte vor allem auf die Unterstützung der Arbeitergewerkschaften zählen
können. Ein anderer logischer Kandidat, der reformfreudigere GPA-Chef
Wolfgang Katzian, ist vermutlich nicht mehrheitsfähig.
Personalpool "vida"
Sollte es mit Foglar wider Erwarten
doch nichts werden, käme wohl am ehesten ein Vertreter der Gewerkschaft
"vida" zum Zug. FSG-Chef Wilhelm Haberzettel soll intern aber abgewunken
haben, womit nur noch der "vida"-Vorsitzende Rudolf Kaske überbleibt, der
zwar im ÖGB über keine rasend große Hausmacht, aber über ein gutes Auftreten
nach außen verfügt und somit im Medienzeitalter wohl ebenfalls eine
taugliche Lösung darstellen würde.