Die ÖVP verlor in 566 Gemeinden Stimmen, die FPÖ gewann in 571 dazu
Die hohen Verluste der ÖVP bei der Landtagswahl in Niederösterreich (-9,69 Prozentpunkte) sowie die starken Zugewinne der FPÖ (+9,43) spiegeln sich auch in den Gemeindeergebnissen wider. Die Volkspartei konnte in nur sieben der 573 Gemeinden Stimmenzuwächse verzeichnen und verlor in 566 Gemeinden Stimmen - auch wenn sie in 520 der Kommunen weiterhin stärkste Partei blieb. Die FPÖ legte hingegen in fast allen Gemeinden (571) zu und war in 20 stärkste Partei.
In 265 Gemeinden betrug der Verlust für die ÖVP mehr als zehn Prozentpunkte. In einunddreißig Gemeinden büßte sie mehr als 20 Punkte ein. Die schwarzen Stimmenzuwächse hielten sich auch in den sieben "Plus"-Gemeinden in Grenzen, abgesehen von Großhofen, wo es einen Zuwachs von 17,76 Prozentpunkten auf 81,82 Prozent gab. In der Gemeinde Semmering konnte die ÖVP 7,38 Prozentpunkte zulegen, in allen anderen Zuwachsgemeinden gab es weniger als fünf Punkte dazu.
Abseits von Großhofen konnte die ÖVP in nur drei Gemeinden mehr als 70 Prozent der Stimmen erzielen, 24 Mal war über 60 Prozent drinnen. Die absolute Stimmenmehrheit erreichte die ÖVP in 133 Gemeinden. Trotz aller Verluste: Unter zehn Prozent Stimmanteil liegt die Volkspartei in keiner Gemeinde. Am schwächsten schnitt die Partei in Golling an der Erlauf mit 15,49 Prozent (minus 5,26 Punkte) ab. Den größten Verlust fuhr die ÖVP in Yspertal ein, wo das Minus 33,01 Prozentpunkte betrug (33,95 Prozent).
43,68 % für die FPÖ
Die FPÖ konnte in drei Gemeinden mehr als 40 Prozent erzielen, in 112 über 30 Prozent. In 472 Gemeinden kam die FPÖ auf mehr als 20 Prozent. Stimmenstärkste Gemeinde war Altmelon mit 43,68 Prozent (+24,19 Prozentpunkte). In 460 Gemeinden erzielte sie weniger als 30 Prozent. Unter zehn Prozent Stimmanteil lag die freiheitliche Partei in keiner Gemeinde.
Am schwächsten schnitten die Blauen in Laab im Walde mit nur 10,76 Prozent ab (plus 3,67 Punkte). Den größten Verlust fuhren sie in Großhofen ein, wo das Minus 6,28 Prozentpunkte betrug (10,91 Prozent).
SPÖ verlor massiv
Auch bei der SPÖ widerspiegeln sich deren Verluste (-3,26) in den Gemeindeergebnissen. Sie verlor in genau 500 Gemeinden Stimmen, in einer (Horn) gab es keine Veränderung - und in nur 72 Kommunen ein rotes Plus, in 36 war sie stärkste Partei. In elf Gemeinden hat die SPÖ mehr als 40 Prozent erhalten, in 57 mehr als 30 Prozent. Stimmenstärkste Gemeinde war Angern an der March mit 48,27 Prozent (+4,96). Den größten Stimmenzuwachs erzielte die SPÖ in Yspertal mit 7,36 Prozentpunkten (25,58 Prozent).
In sechzig Gemeinden erreichten die Sozialdemokraten weniger als zehn Prozent. Weniger als fünf Prozent gab es in vier Gemeinden. In siebzehn Gemeinden betrug der Verlust für die SPÖ mehr als zehn Prozentpunkte. Den geringsten Zuspruch erfuhr die SPÖ in Parbasdorf mit 3,51 Prozent (minus 0,26 Punkte).
Die Grünen, die in Summe um 1,15 Prozentpunkte zulegen konnten, schafften in 453 Gemeinden ein Plus. Über 15 Prozent Stimmenanteil gab es für die Grünen in 15 Gemeinden. Das Top-Ergebnis für die Öko-Partei wurde in St. Andrä-Wördern mit 17,97 Prozent (+2,58) eingefahren. Den größten Stimmenzuwachs gab es in Großrußbach mit 5,43 Prozentpunkten (Ergebnis: 11,28 Prozent). In 117 Gemeinden verloren die Grünen Stimmen. In 573 Gemeinden erzielten sie weniger als 30 Prozent und in 527 weniger als zehn Prozent. Weniger als fünf Prozent gab es in 249 Gemeinden, in einer (Großhofen) keine Stimme.
Die NEOS, die ebenfalls Zugewinne (+1,52) verbuchten, konnten in 497 Gemeinden zulegen. Über 15 Prozent gab es für die Pinken aber nur in einer Gemeinde - nämlich in Andlersdorf mit 19,54 Prozent (+14,48). In nur 76 Gemeinden verloren die NEOS Stimmen, stimmenlos blieben sie aber kein einziges Mal. In 573 Gemeinden erzielten sie weniger als 30 Prozent, in 552 weniger als zehn Prozent. Weniger als fünf Prozent gab es in 257 Gemeinden. Am schwächsten performten die NEOS in Hundsheim mit 0,78 Prozent (minus 0,58 Punkte).