Baron

DAÖ-Boss attackiert SPÖ:

"In manchen Bezirken sieht es aus wie in Saudi-Arabien"

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Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache feierte am Mittwochabend in den noblen Wiener Sofiensälen sein Polit-Comeback.

Wien. 1.000 Fans, ein Saxofonist – und als besondere Attraktion ein Selfie-Corner. Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache feierte am Mittwochabend in den noblen Wiener Sofiensälen sein lang erwartetes Polit-Comeback. "Die Allianz für Österreich" DAÖ, die ausschließlich als Kandidatur-Vehikel für Strache gegründet worden war, veranstaltete ihr Neujahrstreffen.

Bevor Strache als Gastredner auftrat, redeten zunächst die Parteigründer der DAÖ. Karl Baron ging in seiner Rede mit der SPÖ auf Konfrontationskurs. In manchen Wiener Bezirken "sieht es aus wie in Saudi-Arabien", zeigte sich Baron angriffig in Blick auf die Wien-Wahl 2020. Die 1.000 Fans im Saal applaudierten. Die DAÖ sei die echte FPÖ, so Baron weiter. Beim Strache-Bashing bei den Freiheitlichen sei er nicht dabei gewesen und wollte das auch nicht mittragen. "Wer hat noch nie eine besoffene G'schicht g'habt?", sagte er schließlich zum Thema Ibiza.

Video zum Thema: Strache stellt Antreten bei Wien-Wahl in Aussicht

Strache dankte Baron

Strache, der mit seiner Frau Philippa erschienen war, bedankte sich in seiner knapp einstündigen Rede zunächst bei den DAÖ-Gründern Karl Baron, Dietrich Kops und Klaus Handler: "Ihr habt Mut und Charakter gezeigt mit eurem Schritt." Sie hätten bewiesen, dass sie für freiheitliche Werte wie Treue, Kameradschaft und Zusammenhalt einstünden: "Und so stehe ich heute hier, zurück auf der Bühne, zurück im politischen Geschehen als Gastredner."
 
Vor 251 Tagen sei das politische Parkett für ihn noch Alltag gewesen. Heute hingegen sei ein derartiger Auftritt etwas "ganz Besonderes". Strache ging auch auf jenes in Ibiza aufgenommene Video ein, das ihn - jedenfalls vorübergehend - politisch zu Fall gebracht hatte. Ein "einziger Abendtermin" im Jahr 2017, also vor seiner Zeit als Vizekanzler, habe sein Leben und "das weitere Prozedere der Republik" auf den Kopf gestellt.
 
"Ja, ich habe einen Riesenfehler gemacht", zeigte er sich reumütig: "Ich kann das alles weder rückgängig noch wieder gut machen." Er habe zu viel getrunken und "blöd geredet". Man dürfe aber auch nicht vergessen, dass das Video "manipulativ" zusammengeschnitten worden sei, "um mich entsprechend verleumderisch darzustellen", hielt er fest.
 
"Fehler machen wir alle und zu Fehlern muss man auch stehen", konstatierte Strache. Man müsse sich selbst verzeihen können und hoffen, dass auch andere dies tun. Zugleich werde er versuchen, den "Versuch der Verleumdung" in Zusammenhang mit der Spesenaffäre aufzuklären. An seinen früheren Mitstreitern ließ er kaum ein gutes Haar. Die FPÖ habe im Umgang mit ihm "das Geschäft der Linken" übernommen. Strache sprach von einer "Hetzkampagne".
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