Die Außenministerin musste am Mittwoch ins Krankenhaus gebracht werden.
„Karin Kneissl ist aufgrund eines Infekts derzeit in ärztlicher Behandlung. Sie wird voraussichtlich in einigen Tagen wieder in ihr Büro im Außenministerium kommen“, so die betont knappe Aussendung des Außenamtes.
Doch wie geht es der Außenministerin wirklich?
- Wie oe24.TV als erster Sender berichtet hatte, musste Kneissl am Mittwoch ins Spital eingeliefert werden. Ihre Regierungskollegen von FPÖ und ÖVP erfuhren von ihrer Erkrankung offenbar großteils durch die oe24.TV-Berichterstattung.
- Die von der FPÖ nominierte Ministerin hatte sich bereits seit einigen Tagen unwohl gefühlt und bereits am Mittwoch in der Früh einige Termine, darunter auch solche Anfang Mai, abgesagt.
- Am Abend verschlechterte sich der Zustand der Nahostexpertin. Laut Regierungsinsidern – ihr Pressesprecher dementiert das aber – musste dann der Notarzt gerufen werden, der sie ins Spital bringen ließ. Dort wurde „ein kleiner medizinischer Eingriff“ vorgenommen.
Mittlerweile soll es Kneissl, die noch im Krankenhaus behandelt wird, wieder relativ gut gehen.
Wünsche
Vom Kanzler abwärts wünscht ihr die Politik rasche Genesung. So schrieb Sebastian Kurz seiner Ministerin via Twitter, er freue sich auf ein baldiges Wiedersehen. Die bedankte sich in einem ersten Statement aus dem Spital für „die lieben Genesungswünsche.“
Lieber Sebastian! Danke für die lieben Genesungswünsche, freue mich ebenfalls auf ein baldiges Wiedersehen.
— Karin Kneissl (@Karin_Kneissl) April 26, 2018
Stress-Job: Arbeiten trotz Krankheitssymptomen
Die Kommunikation über ihren Infekt und ihren Spitalsaufenthalt blieb gestern jedenfalls sehr spärlich.
ÖSTERREICH-Recherchen zufolge hatte sich Karin Kneissl bei ihrer Dienstreise nach Moskau vor einer Woche diesen Infekt zugezogen und danach trotz Krankheitssymptomen weitergearbeitet. Die Außenministerin hatte bereits davor mit Dienstreisen nach China und Jordanien ein Mammutprogramm absolviert.
Ausfall
Sie ist damit das zweite Regierungsmitglied nach Justizminister Josef Moser, das hospitalisiert werden musste. Im Unterschied zu Moser – er kam mit einer lebensgefährlichen Sepsis ins AKH – dürfte Kneissls Zustand weit besser sein. Dennoch muss sie sich noch rund eine Woche schonen.
Auch Löger erkrankt
Finanzminister Hartwig Löger musste am Dienstag ebenfalls sämtliche Termine der kommenden Tage absagen. Der VP-Minister hat sich während einer Dienstreise in die USA – er reiste am Wochenende zum Weltbankgipfel nach Washington – angesteckt. Er hat Fieber und muss sich daheim, wie viele andere Menschen derzeit, schonen. Auf Flugreisen steigt freilich die Ansteckungsgefahr.