Die Ärztekammer schlägt Alarm und drängt auf zumutbare Arbeitszeiten.
Auf ein Überlastungssyndrom bei Ärzten macht wieder einmal die Ärztekammer aufmerksam. Aktuelle Studien würden belegen, dass zumindest 20 Prozent der Ärzte in Österreich manifeste Burnout-Symptome zeigen, 50 Prozent gelten als gefährdet. Die Standesvertretung fordert eine Begrenzung der Arbeitszeiten "auf ein zumutbares Maß" durch genaue Überprüfung der Arbeitssituation, die Einhaltung der maximal zulässigen Arbeitszeiten im Spitalsbereich sowie die Möglichkeit vor allem für ältere Kollegen, die Anzahl der Nachtdienste zu begrenzen.
Frühmorbidität, Frühmortalität,Suizid
Für den
Präsidenten der Ärztekammer, Walter Dorner, stellt sich die Situation
dramatisch dar: "Wir wissen, dass die Frühmorbidität, die Frühmortalität
sowie die Suizidrate bei Ärztinnen und Ärzten wesentlich höher sind als in
der Allgemeinbevölkerung." In vor kurzem erfolgten Umfragen meinte bis zu
ein Drittel der Befragten, den Arztberuf rückblickend nicht mehr ergreifen
zu wollen. Mehr als die Hälfte hätte angegeben, am Ende des Tages "völlig
erledigt" zu sein.
Qualität sinkt, Fehleranzahl steigt
Dorner: "Was mich
besonders erschreckt ist der Umstand, dass Entmutigungserscheinungen sich
häufig schon bei jungen Kolleginnen und Kollegen finden." Mit der steigenden
Burnout-Gefährdung aber sinke auch die Qualität der ärztlichen Leistung:
"Schlechtere Kommunikation mit den Patienten, erhöhte Fehleranfälligkeit und
verminderte Effizienz sind nur besonders augenscheinliche Beispiele, die
Folgen von Übermüdung, Erschöpfung und Frustration sein können."