Jörg Haiders Todestag

Das planen Familie und Polit-Freunde

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Am Donnerstag versammeln sich Familie und Politerben im Bärental. Haiders Erbe.

Am Abend des 10. Oktober werden sie sich alle im Bärental versammeln: die Witwe Claudia, die zwei Töchter Ulrike und Cornelia und die Schwester Ursula Haubner. Sie werden mit ihren Familien des privaten Jörg Haider, des Mannes, des Vaters, des Bruders bei einem Gottesdienst gedenken – dort gedenken, wo Haider begraben ist. Vor fünf Jahren, in der Nacht zum 11. Oktober, raste Jörg Haider in den Tod.

Fünf Jahre später schweigen die Seinen über den politischen Menschen Jörg Haider. Über den Ex-FPÖ-Chef, der die FPÖ auf 27 Prozent in die Regierung pushte und sie dann wieder fast zerstörte. Über den BZÖ-Gründer, der sich abspaltete und 2008 seine Orange wieder zum Erfolg führte. Sie schweigen, weil ein Teil seines politische Erbes, das BZÖ, aus dem Parlament fliegt. Sie schweigen, weil das System Kärnten erst in den vergangenen Jahren viel Übles ans Tageslicht brachte.

BZÖ gedenkt Jörg Haiders an der Unfallstelle
Auch das BZÖ wird Jörg Haiders gedenken. Am Donnerstag laden sie zur Kranzniederlegung „an der Gedenkstätte Lambichl“, der Unfallstelle, gemeinsam mit Ursula Haubner. Danach werden die politischen Erben Haiders auch einen Kranz an seinem Grab im Bärental niederlegen.
Der ORF sendet am Donnerstag eine Dokumentation über Haider – und darüber, was von ihm blieb.

Experte Hofer: "FPÖ ist sein Polit-Erbe"

ÖSTERREICH: Sie haben Jörg Haider viele Jahre journalistisch beobachtet. Was bleibt heute von Jörg Haider? 
Thomas Hofer: Ich glaube, es bleibt mehr, als einige meiner Kollegen sagen. Die FPÖ in ihrer heutigen Form wäre ohne Jörg Haider nicht möglich gewesen – das gilt auch für die 20,5 Prozent von Strache.
ÖSTERREICH: Also ist nicht das BZÖ, sondern die FPÖ Haiders Polit-Erbe?
Hofer: Beide. Bis heute wird Haider in Inhalten und Form von der FPÖ imitiert. Das BZÖ ist nur Teil des Erbes.

195.000 Euro für Haus an Haiders Todesstelle

Für 195.000 Euro kann man stolzer Besitzer jenes Hauses in Lambichl bei Klagenfurt werden, vor dessen Tor vor nunmehr fünf Jahren der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider tödlich verunglückte. "Es wurde 1956 erbaut und vor sechs Jahren frisch renoviert", erzählt der Besitzer. Die Wohnfläche beträgt 130 Quadratmeter.

In der FPÖ hofft man, dass wieder ein Haiderfan dort einziehen wird. Die Eigentümer haben, wie berichtet, einen Teil ihres Grundstücks dem Land verkauft, der nun eine Gedenkstätte ist. "Am Anfang war schon ein Wirbel, jetzt hat es sich aber beruhigt. Lärm ist nicht zu fürchten", so der Hauseigentümer. Probleme, die Liegenschaft wegen der Vorgeschichte rund um den Unfall von Haider schwerer verkaufen zu können, gab es bis jetzt nur bei zwei Interessenten, die, als sie erfuhren, dass das Haus an die Gedenkstätte angrenzt, dankend abgewunken haben, erzählt der Verkäufer.

Gedenken. Ein wenig mehr Bewegung wird es am kommenden Freitag dann schon vor dem Haus bzw. an der Unfallstelle von Jörg Haider geben. Die FPÖ-Landespartei lädt nämlich direkt beim Marterl in Lambichl zur Gedenkfeier. Um 18 Uhr werden neben FPÖ-Landesparteiobmann Christian Ragger langjährige Weggefährten von Jörg Haider sprechen. Die Partei rechnet mit 200 Teilnehmern.

Hellseherin Haller zu ÖSTERREICH: »Ich spüre Haiders Energie am Unfallort«

Sie sagte den Tod von Bundespräsident Thomas Klestil voraus: Die Niederösterreicherin Rosalinde Haller ist die bekannteste Hellseherin und Parapsychologin Österreichs. nun sagt sie zu ÖSTERREICH: "Ich spüre am Unfallort die gewaltige Energie von Jörg Haider."

Das bedeute aber nicht, dass der Geist des Politikers am Unfallort herumspukt. Falls er das getan habe, dann nur in den ersten Tagen: "Unfallopfer wissen oft länger nicht, dass sie gestorben sind." Abseits der Parapsychologie hilft die kärntner FPÖ nun bei der Suche nach einem Käufer für das Haus, das an der Unfallstelle steht. Parteichef Christian Ragger hofft auf einen Haider-Fan.
 

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Jörg Haider: Gedenkfeier zum 3. Todestag