Auftakt

Kärnten-Wahl: BZÖ startet in Velden

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Zur Veranstaltung waren etwa 650 Funktionäre und Anhänger gekommen.

Vor rund 650 Anhängern aus Kärnten und aus anderen Bundesländern ist am Sonntag im Casineum Velden der Wahlkampfauftakt des BZÖ für die bevorstehende Landtagswahl in Kärnten am 3. März über die Bühne gegangen. Höhepunkt der Veranstaltung war die Rede von Spitzenkandidat Josef Bucher, der gut eineinhalb Stunden die politischen Gegner wie die EU kritisierte. Ebenfalls anwesend waren die orangen Abgeordneten Ursula Haubner, Herbert Scheibner und Ewald Stadler. Letzterer brachte als Gastredner den dänischen EU-Mandatar Morten Messerschmidt mit, der "den Moloch EU" mit der SED verglich.

Wahlkampfauftakt des BZÖ

Zu Bruce Springsteens "We Take Care Of Our Own" wurde Buchers Einzug im Saal inszeniert. Minutenlang wurden Kärnten-Fähnchen geschwenkt und mit orange Schildchen hochgehalten, während der Spitzenkandidat durch die Reihen ging und Hände schüttelte. Gerührt von der "Wärme und dem Zusammenhalt in der BZÖ-Familie" kämpfte Bucher mit der "politischen Träne". "Ich war niemals zuvor so hoffnungsvoll", eröffnete der emotional hörbar mitgenommene Spitzenkandidat seine Rede. Anschließend ging es gute eineinhalb Stunden lang hauptsächlich hart gegen die anderen Parteien.

"Saubere Hände"
"Wir haben bewiesen, dass wir mit sauberen Händen Politik machen", sagte Bucher. Einige seien ausgeschieden. "Das ist der Reinigungsprozess." Übrig geblieben seien "die wahren Unbestechlichen", stichelte der orange Spitzenkandidat gegen das Team Stronach, das unter anderem den Slogan "Die Unbestechlichen" plakatiert. Jetzt sei Bucher "der stolzeste Parteichef des Landes".

Kärnten stehe heute für "Korruption, Misswirtschaft und Verschwendung", sagte Bucher. "Die meisten Regierungsmitglieder treffen sich öfter am Gericht als in der Landesregierung." Der oberste Chef "der Baustellen, der Klaustellen" sei Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK), eine "Marionette der Scheuch-Brüder". Die vergangenen drei Jahre seien die schlimmsten gewesen, die Kärnten je erlebt hätte. "Nicht mehr der Großglockner ist der höchste Berg Kärntens, es ist der blaue Schuldenberg." Was Kärnten jetzt brauche, sei Bucher und das BZÖ: "Ich will ehrlich arbeiten, sorgfältig wirtschaften und richtig aufräumen in diesem Land." Den verstorbenen Landeshauptmann Jörg Haider werde er dabei immer in Ehren halten. Dieser hätte mittlerweile zwar viel aufzuklären, würde aber wissen, was "in Wahrheit passiert ist".

Die SPÖ sei nicht wählbar, weil Bundeskanzler Werner Faymann in der Inseratenaffäre nicht vor dem Untersuchungsausschuss ausgesagt habe. Außerdem kreidete Bucher der SPÖ die EU-Finanzhilfen für Griechenland und Spanien an. Bucher selbst wolle "Ordnung machen in den Finanzmärkten" und die Banken zerschlagen. Außerdem möchte das BZÖ die kleinstrukturierte Wirtschaft in Österreich erhalten und gegen die Inflation kämpfen, die "eine versteckte Steuer" sei. Die ÖVP wolle das Wasser privatisieren, meinte Bucher und kündigte eine parlamentarische Initiative an, "damit das Wasser in Österreich bleibt". Das Team Stronach habe das BZÖ-Programm abgeschrieben. Der Milliardär selbst solle den Kärntnern Schloss Reifnitz "zurückgeben".

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