Der Totenkult um den verstorbenen Landeshauptmann Jörg Haider nimmt immer skurrilere Formen an.
Nicht nach Plan verläuft die Errichtung eines „Marterls“ an Jörg Haiders Unfallstelle. Witwe Claudia Haider hat den Kärntner Künstler Giselbert Hoke gebeten es zu gestalten. Doch der 81-jährige Künstler möchte von dem zweifelhaften Projekt nichts mehr hören und sehen. „Heilige Landeshauptleute hat es nie gegeben. Ein Marterl ist eine kleine Kirche in der Nähe. Für Gebete“, begründete er gegenüber ÖSTERREICH den Rückzug. Doch die Witwe und Landeshauptmann Gerhard Dörfler lassen sich nicht beirren. Sie suchen nun nach einem anderen Künstler. Ein Grundstücksstreifen für Parkplätze wurde am Unfallort bereits angekauft, damit trauernde Fans sich dort längere Zeit aufhalten können, ohne den Verkehr zu beeinträchtigen.
Brücke, Platz, Museum
Vorerst stolz präsentierte Dörfler die
Umbenennung einer Draubrücke in „Jörg-Haider-Brücke“. „Über der Brücke
schwebt der Jörg“, so Dörfler ganz entrückt. Peinlich: Nach nur einer Woche
haben Unbekannte das Schild gestohlen.
Dem noch nicht genug: Auch der Klagenfurter Landhauspark soll bald nach Jörg Haider benannt werden. Selbst vor dem Autowrack schreckt man nicht zurück. Dörfler hat es auf Kosten des Steuerzahlers um 40.000 Euro angekauft. Es soll versteigert werden und der Erlös in die „Jörg-Haider-Stiftung“ fließen. Witwe Claudia Haider beschäftigt sich derzeit intensiv mit dem Nachlass ihrer Mannes: Fans können in Zukunft ein eigenes „Jörg-Haider-Museum“ besuchen.