Offener Brief

Karas tröstet seine Wähler

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Othmar Karas, Vorzugsstimmen-Meister, hat sich in einem offenen Brief an seine Fans gewendet und gebeten, nicht enttäuscht zu sein, dass es mit der Rolle des Delegationsleiters der ÖVP in Brüssel nichts geworden ist.

Karas räumt ein, dass es in der Partei Unstimmigkeiten gegeben habe und er durchaus bereit gewesen wäre, die übrigen fünf VP-Europaparlamentarier anzuführen.

Karas scheibt in dem offenen Brief angesichts von rund 110.000 Vorzugsstimmen von einem "spektakulären Vertrauensvorschuss" und sieht einen großartigen Beweis gelebter direkter Demokratie.

Räumt Umstimmigkeiten ein
Er mache auch kein Hehl daraus, dass er auch weiter gerne Delegationsleiter gewesen wäre: "Nachdem eine gemeinsame Lösung - ich war dazu bereit - betreffend der Wahl des Delegationsleiters leider nicht gewollt war, habe ich Bundesparteiobmann Pröll während eines Vieraugengesprächs am 14.Juni mitgeteilt, dass ich nach reiflicher Überlegung nicht kandidieren werde."

Es dürfe nicht geleugnet werden, dass es in den letzten Wochen auch zu Unstimmigkeiten gekommen sei, die vermeidbar gewesen wären, "hätten nicht einige am Wahltag unverständliche Aktionen gesetzt und in den ersten Reaktionen manch falschen Zungenschlag vorgegeben", blieb Karas vage. VP-Chef Josef Pröll und ihm sei es überlassen geblieben, "die Sackgasse zu verlassen und die bisherige gedeihliche Zusammenarbeit rasch fortzusetzen".

Freiheit eingeengt
Er wisse, dass einige seiner Wähler über den Verzicht auch ein wenig enttäuscht seien. Er sei aber kein Querulant, gehe seinen Weg und brauche zur Umsetzung des Wählerauftrags Verbündete: "Wer etwas durchsetzen will, der muss auch die Hände reichen können." Die Verlängerung der Konfliktsituation um den Delegationsleiter hätte ihn geschwächt, nach innen und nach außen, "meine gewonnene Freiheit und Unabhängigkeit eingeengt", betont Karas.

Beworben wird vom VP-Parlamentarier sein "Bürgerforum Europa 2020", das auf "neutralem Boden" ins Leben gerufen werde und zur Drehscheibe der Europapolitik in Österreich werden solle.

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