Christian Kern ist entschlossen, die SPÖ wieder in die Regierung zu führen.
Wien. 100 Tage nach Antritt von Türkis-Blau kündigt der SPÖ-Chef seine neuerliche Kandidatur beim SPÖ-Parteitag im Herbst an.
oe24.TV: Was sind die zwei schlimmsten Punkte, die die Regierung Ihrer Meinung nach verbockt hat?
Christian Kern: Aus meiner Sicht hält die Regierung das Zukunftsversprechen nicht. Die Bildungspolitik ist wirklich enttäuschend, da wird massiv gekürzt in den Schulen, dort, wo wir Unterstützung unserer Schüler brauchen. Der zweite Punkt ist: Es werden jede Menge soziale Baustellen aufgerissen, wir sehen das insbesondere bei den älteren Arbeitslosen, die man hier einfach in Stich lässt.
oe24.TV: Jetzt dauert die Legislaturperiode 1.825 Tage, 100 haben Sie hinter sich, 1.725 noch vor sich. Wird diese Regierung halten?
Kern: Ich sehe natürlich, dass es in dieser Regierung zunehmend Risse gibt. Man sieht das auch in den Umfragewerten, dass die FPÖ hier zu kämpfen hat. Weil die Wähler enttäuscht sind, dass man Wahlversprechen nicht eingehalten hat. Jetzt kommen dann auch der 12-Stunden-Tag und die 60-Stunden-Woche. Man wird sehen, ob das Machtinteresse ausreicht, um diese Regierung zusammenzuhalten.
oe24.TV: Halten Sie selbst so lange durch, um in fünf Jahren und als Kanzlerkandidat anzutreten? Kandieren Sie am Parteitag als Vorsitzender?
Kern: Ja, das werde ich tun, und mein Ziel ist es, die SPÖ aus der Opposition wieder in die Regierung zu führen. Wir werden die Arbeit ganz konsequent und vernünftig anlegen. Wir sind nicht die FPÖ in der Opposition. Ich sehe keinen Wert darin, Argumente brüllend vorzutragen.
(gü)