ÖVP-Fürlinger

KI-Premiere im Hohen Haus: Erster Abgeordneter spricht mit Stimmavatar

Erste Rede mit KI-Unterstützung im Plenum voraussichtlich nächste Woche

Im Nationalratsplenum in der kommenden Woche dürfte ÖVP-Mandatar Klaus Fürlinger als erster Abgeordneter eine vorbereitete Rede mithilfe eines Stimmavatars halten, wie die "Oberösterreichischen Nachrichten" (Samstagausgabe) berichten.

Der oberösterreichische Abgeordnete hat eine chronische Erkrankung, die seine Stimme beeinträchtigt. Im Justizausschuss hat Fürlinger bereits in der Vorwoche als Vorsitzender erstmals mit KI-Unterstützung vorgetragen.

Von der Parlamentsdirektion wird der 60-Jährige, der seit 2017 für die ÖVP im Nationalrat sitzt, unterstützt. "Wenn ein Abgeordneter erkrankt, geht es uns darum, dass er sein Mandat ausüben kann", heißt es laut Bericht aus dem Parlament. Um eine KI-Stimme zu erzeugen, die Fürlingers Art zu reden möglichst gleicht, wurden frühere Reden herangezogen. Beim Stimmavatar werde mit "Zero Project" kooperiert, einer Initiative, die barrierefreies Arbeiten für Menschen mit Beeinträchtigung unterstützt. Im Plenum will Fürlinger seine erste Rede mit Stimmavatar "aller Voraussicht nach" nächste Woche halten, wenn ab Mittwoch das Parlament tagt.

Im Hohen Haus wurden in den vergangenen Jahrzehnten Barrieren abgebaut: Der erste österreichische Abgeordnete im Rollstuhl, der Grüne Manfred Srb, musste für seine erste Rede im Nationalrat noch von zwei Fraktionskollegen in seinem Rollstuhl zu einem neben dem Rednerpult aufgestellten Mikrofon getragen werden. Seine Rede begann er mit den Worten: "Hohes, allzu hohes Haus!" Mittlerweile gibt es eine Rollstuhlrampe ebenso wie ein Blindenleitsystem, das Rednerpult ist höhenverstellbar. Seit dem Einzug der gehörlosen Grünen-Abgeordneten Helene Jarmer 2009 werden außerdem alle Reden im Parlament per Gebärdendolmetsch übersetzt.

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