Gesundheitsministerin Korinna Schumann (SPÖ) zu Besuch im AGES-Kontrolllabor für Spielzeug. Sie sagt, auf was Käufer achten sollten.
Mit Start der Black Week beginnt alljährlich der Anstieg von Spielzeugkäufen – sowohl im Handel als auch online. Sozial- und Gesundheitsministerin Korinna Schumann mahnt daher zu besonderer Aufmerksamkeit: „Viele Angebote wirken verlockend, aber vor allem im günstigen Segment finden wir nach wie vor zu viele Produkte, die für Kinder gefährlich sein können. Gerade in der Vorweihnachtszeit tauchen vermehrt Spielzeuge am Markt auf, die den Sicherheitsanforderungen nicht entsprechen.“ Sie schaut sich ein Labubu-Spielzeug an, gemeinsam mit AGES-Experten. Labubus aus Asien überschwemmen derzeit den EU-Markt.
Neue EU-Spielzeugverordnung bringt mehr Sicherheit
Mit der neuen EU-Spielzeugverordnung, die noch heuer beschlossen werden soll, wird das Schutzniveau für Kinder weiter erhöht. Vorgesehen sind strengere Regeln für gefährliche Chemikalien – etwa PFAS oder hormonell wirksame Stoffe – sowie zusätzliche Anforderungen für digitales und vernetztes Spielzeug. Ein zentrales Element ist der digitale Produktpass in Form eines QR-Codes, der Behörden eine rasche Überprüfung der Sicherheitsanforderungen ermöglicht. Online-Marktplätze werden zudem stärker in die Verantwortung genommen, damit unsichere Produkte gar nicht erst in den EU-Markt gelangen.
Ministerin Schumann (rechts) betrachtet Spielzeug Labubu mit AGES Expertin Daniela Schachner.
AGES untersucht jährlich hunderte Spielzeuge
Die AGES prüft im Auftrag des Gesundheitsministeriums (diese wurden in den letzten Jahren stark ausgebaut) Spielzeug auf mechanische und physikalische Sicherheit, Entflammbarkeit sowie chemische Eigenschaften – darunter Schwermetalle, verbotene Weichmacher oder Azofarbstoffe. Auch Speichel- und Schweißechtheit sowie die vorgeschriebenen Kennzeichnungen werden kontrolliert. AGES-Expertin Daniela Schachner erklärt: „Spielzeug für Kinder unter drei Jahren darf keine verschluckbaren Teile enthalten und muss auch dann sicher sein, wenn es stundenlang in den Mund genommen wird.“ Besondere Vorsicht, so die Expertin, sei bei elektrischem Spielzeug mit Knopfzellen geboten: Diese können beim Verschlucken lebensgefährliche Verletzungen verursachen.
Schumann: „Genau hinschauen – günstige Online-Angebote besonders kritisch prüfen“
Mit der Black Week und den bevorstehenden Weihnachtseinkäufen steigt der Anteil von Käufen bei ausländischen Onlinehändlern deutlich an. „Wenn Spielzeug extrem billig ist oder aus fragwürdigen Quellen stammt, ist Vorsicht geboten“, mahnt Schumann. Bei Plattformen wie TEMU laufen derzeit Verbandsklagen wegen manipulativer Designs und fehlender Schutzmaßnahmen für Minderjährige. „Wir setzen ein klares Zeichen: Auch Online-Plattformen tragen Verantwortung.“
Worauf Sie beim Spielzeugkauf achten sollten
- CE-Kennzeichnung prüfen
- Altersangaben ernst nehmen
- Verarbeitung und Stabilität testen
- Lautstärke von Spielzeughandys prüfen
- Kunststoffspielzeug auf Brüchigkeit kontrollieren
- Vorsicht bei Magnetspielzeug
- Nur bei seriösen Händlern kaufen
„Kinder sollen sicher spielen können – das ist unser oberstes Ziel“, unterstreicht Schumann: „mit strengeren EU-Regeln, verstärkten Kontrollen und einem klaren Vorgehen gegen unseriöse Anbieter schützen wir unsere Jüngsten. Aber auch Konsumentinnen und Konsumenten können viel dazu beitragen: Gerade jetzt zur Black Week gilt mehr denn je: Augen auf beim Spielzeugkauf