Bund macht erneut in Landeshauptstadt von Durchgriffsrecht Gebrauch.
Eine leer stehende Industriehalle in Klagenfurt soll ab 20. Dezember rund 400 Flüchtlinge beherbergen. Wie Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) im Gespräch mit der APA sagte, sei ihr am Donnerstag mitgeteilt worden, dass der Bund für die Einrichtung dieses Quartiers erneut von seinem Durchgriffsrecht Gebrauch macht.
Sirius-Halle im Gespräch
In der Sirius-Halle im Südosten der Stadt sollen Flüchtlinge, die in Österreich um Asyl angesucht haben, bis zu ihrer Registrierung und ihrer Weiterverteilung auf andere Unterkünfte wohnen. "Im Gespräch mit dem Innenministerium habe ich deutlich gemacht, dass die Errichtung eines Quartiers an dieser Stelle ein schwerer Fehler wäre", sagte Mathiaschitz. Denn in unmittelbarer Nähe befinden sich bereits zwei Landesquartiere mit je 50 Bewohnern. Weiters ist das Transitquartier Dullnighalle, das bis zu 1.000 Flüchtlingen Platz bietet, nicht weit entfernt - ebenso wie eine ehemalige Baumax-Halle, die derzeit als Übergangsquartier für bis zu 400 Flüchtlinge adaptiert wird.
Kritik von der SPÖ
Scharf kritisierte auch Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) das Vorhaben: "Die Innenministerin ist drauf und dran den Bogen der Kooperation Kärntens zu überspannen." Mit ihrem "völlig unkoordinierten Vorgehen" gefährde sie die Hilfsbereitschaft der Kärntner.