Ein Mitarbeiter im Staatsschutz DSN wurde verhaftet und vom Dienst suspendiert, bestätigt das Innenministerium oe24. Verdachtslage: Spionage für Islamisten.
Es ist ein Schock, der das DSN erschüttert - gegründet um nach dem zerrütteten BVT einen sauberen Staatsschutz in Österreich zu haben. Ein DSN-Beamter wurde wegen unzulässiger Datenabfragen suspendiert und verhaftet.
Verhaftet
"Am 7. Oktober 2025 wurde ein vorübergehend dienstzugeteilter Bediensteter der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) vorläufig suspendiert", heißt es aus dem Innenministerium über den Maulwurf, der für Islamisten spioniert haben könnte. Er soll ein näheres Verhältnis zu den Muslimbrüdern gehabt haben, sagt eine Person mit Einblick in Sicherheitskreise.
"Fehlverhalten aufgedeckt"
In der offiziellen Erklärung gegenüber oe24 heißt es aus dem Ministerium für Inneres: "Die internen Kontrollmechanismen, die im Zuge der Neuaufstellung der DSN im Jahr 2021 implementiert wurden, haben gegriffen und maßgeblich dazu beigetragen, das Fehlverhalten aufzudecken."
- "Die Person wurde im Rahmen dieser internen Kontrollmaßnahmen identifiziert, nachdem eine mögliche Verbindung zu einer unter Beobachtung stehenden Gruppierung festgestellt worden war."
- "Der Bedienstete war seit mehreren Monaten in der DSN tätig. Der dienstzugeteilte Bedienstete hatte zu keiner Zeit Zugriff auf nachrichtendienstliche Informationen."
- "Nach eingehender Beobachtung und Bewertung der Auffälligkeiten ergaben sich konkrete Anhaltspunkte, die eine vorläufige Suspendierung erforderlich machten."
Verdacht: Mann schnüffelte mehrere Monate im Staatsschutz
Die Hinweise werden derzeit unter der Leitung der Staatsanwaltschaft umfassend geprüft, heißt es. Der Mann ist in Haft. Der schwerwiegende Verdacht: Der Mann schnüffelte mehrere Monate im Staatsschutz. Der DSN-Beamter wurde wegen unzulässiger Datenabfragen suspendiert.
FPÖ: Gerhard Karner muss zurücktreten
Scharfe Kritik kam indes von der FPÖ. "Dass ein radikaler Islamist im Herzen unseres Nachrichtendienstes geheime Informationen abzweigen kann, ist der vorläufige Höhepunkt einer Kette katastrophaler Versäumnisse unter Innenminister Karner", so der blaue Sicherheitssprecher Gernot Darmann.
Und: "Cyberangriffe, Datenlecks bei der Polizei und jetzt ein Maulwurf für eine verfassungsfeindliche Organisation – die ÖVP, die ständig versucht, die FPÖ als ‚Sicherheitsrisiko‘ zu diffamieren, entpuppt sich selbst als die größte Gefahr für die Sicherheit unserer Heimat - und Karner offenbart sich immer mehr als sicherheitspolitischer Chaosminister."
Darmann fordert nun den sofortigen Rücktritt Karners.