Statt ÖVP-Wunsch nach Dreier-Koalition bahnt sich Große Koalition mit SP an.
NÖ. Nach der Wahl ist vor der Regierungsbildung: Die fällt für Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner nun schwieriger aus als sonst. Mit dem massiven Stimmenverlust ging nicht nur die Mandatsmehrheit im Landtag, sondern auch die Mehrheit in der Proporz-Landesregierung verloren. Damit braucht sie nun zumindest Unterstützung von SPÖ oder FPÖ, um sich erneut zur Landeshauptfrau wählen lassen zu können.
Mehrheit. Für die LH-Wahl braucht Mikl-Leitner 29 von 56 Landtagsabgeordneten, die ÖVP hält nun alleine bei 23. Auch ein rot-blauer Landeshauptmann geht sich mit 26 Mandaten nicht aus. Das noch größere Problem ist die Landesregierung: Dort hält die ÖVP nun nur noch vier von neun Sitzen – zum Regieren zu wenig.
Verlierer-Koalition mit SPÖ als Mikl-Rettung
Koalition. Unterstützung von der SPÖ scheint dabei am wahrscheinlichsten: Die Roten drängen auf eine Koalition mit Mikl-Leitner, um ihre Wahlniederlage so schnell wie möglich vergessen zu machen. Gestern wurde mit Sven Hergovich ein neuer Chef bestellt. Zugeständnisse bei leistbarem Wohnen und Ausbau der Kinderbetreuung gelten als Bedingungen für eine Große Koalition in NÖ. Mit den zusätzlichen zwei roten Landesräten hätte man eine komfortable Mehrheit in der Proporz-Regierung.
FPÖ will Mikl-Leitner nicht zur LH machen
Abgeblockt. Als Wunschvariante der ÖVP gilt zwar eine Dreier-Koalition mit SPÖ und FPÖ zusammen, die Freiheitlichen wollen aber nicht mitmachen. Was FPÖ-NÖ-Chef Udo Landbauer noch am Wahltag im oe24.TV-Interview klarmachte, bekräftigte am Montag auch Landesparteisekretär Alexander Murlasits: „Wir werden Mikl nicht zur Landeshauptfrau wählen.“
Morgen Gespräche
mit anderen Parteien
Fahrplan. Nach interner Analyse am Montag und mehreren Gremiensitzungen stehen morgen laut ÖVP NÖ „erste Gespräche“ zwischen Johanna Mikl-Leitner und FPÖ-NÖ-Chef Udo Landbauer sowie auch der neuen SPÖ-NÖ-Spitze auf dem Programm.