Unternehmer und Ex-Kanzler Sebastian Kurz über Milliarden-Unternehmen, FPÖ-Chef Herbert Kickl und Polit-Rückkehr.
oe24: Bei Dream sind Sie in eine Cyber-Defense-Firma investiert, die sehr stark mit künstlicher Intelligenz arbeitet. Was macht die Firma?
Sebastian Kurz: Wir haben im Bereich „Offensive Cyber“ – also legale Hacker, wenn man so möchte – eine künstliche Intelligenz trainiert. Die Kunden können Staaten sein, das können Regierungsinstitutionen sein, das können große kritische Infrastruktureinrichtungen sein, wie Wasserversorgung, Öl und Gas, Strom, Spitäler.
Sebastian Kurz im Interview mit oe24-Politikchefin Isabelle Daniel.
oe24: Ihr Partner hatte schon Erfahrung mit Offensive Cyber. Warum wollten Sie nicht das machen?
Kurz: Mein Partner hat eine Spionagesoftware erfunden, die von vielen Geheimdiensten und Strafverfolgungsbehörden, insbesondere in Europa, genutzt wurde. Technologisch ist das einzigartig, was da geschaffen wurde. Es ist nicht mein Bereich.
oe24: Hat Europa den Anschluss verloren?
Kurz: Ja, die Migration läuft völlig verkehrt, wenn man Menschen holt, die nicht ins System einzahlen, sondern die vom System erhalten werden. Und bei neuer Technologie denkt man zuallererst an Regulierung.
oe24: Mit dem damaligen FPÖ-Chef HC Strache haben Sie in der Regierung Maßnahmen gegen Antisemitisimus getroffen. Wäre das mit Kickl auch gegangen?
Kurz: Das glaube ich schon, weil er war damals Innenminister und hat in den Kurs unterstützt. Ich glaube, man sieht in Europa eher, dass der Antisemitismus eine nicht nachvollziehbare Allianz von Linken mit teilweise muslimischen Zuwanderern mit problematischem Gedankengut hat.
oe24: Wollen Sie zurück in die Politik?
Kurz: Das kann ich ausschließen.
Ich durfte zehn Jahre lang in der Regierung einen Beitrag leisten, bin jetzt Unternehmer.