Nach Demo wegen Hinrichtungen

Kurz ruft Iran und Saudis zur Deeskalation auf

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Kurz betonte die ablehnende Haltung Österreichs auf die Todesstrafe.

Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) hat in kurzen Telefongesprächen mit seinen Amtskollegen aus dem Iran und aus Saudi-Arabien zur Deeskalation aufgerufen. "In dieser von Konflikten geprägten Region wäre eine weitere Verschlechterung der Beziehungen zwischen Iran und Saudi-Arabien das letzte, was wir momentan brauchen", sagte Kurz nach Angaben seines Sprechers am Sonntag.

Niemand hätte Interesse an weiterer Eskalation

In dem Gespräch mit Mohammad Javad Zarif (Iran) und Adel al-Jubeir (Saudi-Arabien) forderte Kurz demnach auch eine "Wiederaufnahme des Dialogs". Die beiden Regionalmächte seien insbesondere für eine Lösung im Syrien-Konflikt notwendig, argumentierte der Außenminister. Ohne Saudi-Arabien und Iran wäre "die Einigung auf einen Aktionsplan nicht möglich gewesen", betonte Kurz seinem Sprecher zufolge. Beide Außenminister hätten versichert, "dass niemand ein Interesse an einer weiteren Eskalation haben kann".

47 Menschen hingerichtet
Das sunnitische Königreich Saudi-Arabien hatte am Freitag insgesamt 47 Menschen hingerichtet, darunter auch einen prominenten schiitischen und regierungskritischen Geistlichen. Daraufhin stürmten in der Nacht auf Sonntag Demonstranten in Teheran die saudi-arabische Botschaft. Kurz betonte in beiden Telefongesprächen nach Angaben seines Sprechers auch die "generell ablehnende Haltung Österreichs in Bezug auf die Todesstrafe", die er als "unmenschliche und grausame Form der Bestrafung" bezeichnete.

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