Kurz will Volkskanzler sein, nimmt sich Kreisky als Vorbild u. bindet Team ein.
Bis in die Nachtstunden hatte Sebastian Kurz noch an seiner Regierungserklärung gefeilt.
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Montag, 8 Uhr. Gestern in der Früh telefonierte er dann ein letztes Mal in seinem bisherigen Büro im Außenministerium am Minoritenplatz, bevor er mit Freundin Susanne Thier und seinen engsten Mitarbeitern Richtung Hofburg marschierte.
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Montag, 11 Uhr. Pünktlich um 11 Uhr erschien Kurz mit seinen Ministern in der Hofburg – für sie hatte er davor persönlich alle Kabinettschefs und Pressesprecher ausgesucht.
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Montag, 11.15 Uhr. Vor Bundespräsident Alexander Van der Bellen sagte Kurz: „Ich gelobe.“ Seit Montag, 11.15 Uhr, ist der 31-Jährige damit Europas jüngster Regierungschef – ab jetzt übrigens mit Krawatte.
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Montag, 12 Uhr. Beim Sektempfang mit der neuen türkis-blauen Regierung beim Bundespräsidenten zeigte Kurz, wie er seine Kanzlerschaft anlegen will: Er plauderte locker mit allen VP-FP-Ministern, war um ein gutes persönliches Verhältnis mit FPÖ-Vizekanzler Strache bemüht und gab sich interessiert und informiert.
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Montag, 13 Uhr. Bei der Amtsübergabe mit Christian Kern herrschte eisige Stimmung. An seine neuen Sicherheitsbeamten – ab jetzt wird er von zwei Cobra-Polizisten begleitet – muss Kurz sich erst gewöhnen.
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Montag, 14 Uhr. Kurz bezieht als erster Kanzler seit Ex-SP-Regierungschef Viktor Klima wieder das einstige Büro von Bruno Kreisky im Kanzleramt. Er nennt Kreisky als sein Vorbild. Er will ein „Volkskanzler“ sein.
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Montag, 15 Uhr. Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel ruft an und lädt Kurz nach Berlin ein.
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Dienstag, 20 Uhr. Kurz fliegt nach Brüssel und trifft dort EU-Ratspräsident Donald Tusk. Ein klares Zeichen pro EU.
I. Daniel