Zu wenig Zeit

Lehrer fordern politische Bildung

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Politische Bildung soll als eigenes Unterrichtsfach eingeführt werden.

Rund die Hälfte der Lehrer an den Volksschulen und der Sekundarstufe I (Hauptschulen, Neue Mittelschulen, AHS-Unterstufe) in Wien hat nach eigenen Angaben wegen des umfassenden sonstigen Lehrplans keine Zeit für die Vermittlung von politischer Bildung. Das zeigt eine im Auftrag der Pädagogischen Hochschule (PH) Wien und der Arbeiterkammer (AK) erstellte Sora-Studie.

Politische Bildung ist kein eigenes Unterrichtsfach, sondern seit Ende der 1970er Jahre ein sogenanntes Unterrichtsprinzip in allen Gegenständen, Schultypen und Schulstufen. In den Hauptschulen/Neuen Mittelschulen/AHS-Unterstufen soll sie außerdem Teil des Fachs Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung sein.

Nötige Ausbildung fehlt
Ein Drittel der Pädagogen gab an, dass ihm die nötige Ausbildung in Sachen Politischer Bildung fehlt. Dementsprechend äußerten die Befragten den Wunsch nach mehr Unterrichtszeit für Politische Bildung und mehr Fort- und Weiterbildung in dem Bereich. Allerdings hat nur ein kleiner Bruchteil der Lehrer die bestehenden Angebote dafür genutzt.

AK fordert Umsetzung
Die Arbeiterkammer fordert die rasche Umsetzung der im Regierungsprogramm angekündigten Pflichtmodule "Politische Bildung" im Geschichtsunterricht ab der Mittelstufe. Langfristig müsse es auch ein eigenes Fach geben. Für PH-Rektorin Ruth Petz zeigt die Studie, dass die Politische Bildung in den diversen Lehramtsstudien weiter verstärkt werden müsse.
 

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