Die Leykam AG von Lercher wurde zu Campaigning-Büro und organisierte Wahl-Events für Rendi-Wagner.
Wien. Der SPÖ-Vertrag mit der steirischen Leykam Medien AG sorgt weiter für Wirbel. ÖSTERREICH hatte berichtet, dass Lercher als „Geschäftsführer“ der Leykam Medien AG einen Vertrag mit der Bundes-SPÖ abgeschlossen hatte.
Der 20.000-Euro-im-Monat-Vertrag fließt an die Leykam AG, die zu 80 Prozent im Besitz der steirischen SPÖ ist. Lercher ist dort seit 6. Februar 2019 Vorstand. Wenige Tage darauf wurde dieser Vertrag mit der SPÖ-Bundesgeschäftsstelle abgeschlossen. Lercher holte danach mindestens zwei Ex-Angestellte der SPÖ-Bundesgeschäftsstelle in die Leykam. Darunter die einstige Social-Media-Chefin von Ex--SPÖ-Chef Christian Kern und einen Event-Organisationsprofi der SPÖ. Offenbar mit Wohlwollen der Parteiführung.
Die bislang brachliegende Leykam Medien AG sollte in ein Campaigning-Büro umgewandelt werden. Im Vertrag mit der SPÖ sind „Erstellung von Konzeptionen“, „Datenmanagement“, „digitales Campaigning“, „Strategie“ und „Beratung“ enthalten. Leistungen, die das Campaigning-Büro auch erbracht habe.
Es gab zusätzlichen Auftrag für Wahlkampf-Events
Zusätzlich organisierte eine Tochterfirma der Leykam AG Wahlkampf-Events für die SPÖ – zunächst im EU-Wahlkampf im Mai 2019. Danach waren sie für die „Rot-Show“, die Wahlkampfabschlusstour von SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner durch mehrere Bundesländer, verantwortlich. Dafür gab es eigene Aufträge der SPÖ an eine Tochterfirma der Leykam Medien AG.
Lercher, der eine „Neugründung der SPÖ“ forderte, sollte damit eine Art roter „Philipp Maderthaner“ – der erfolgreiche Campaigner von Sebastian Kurz – sein. Dieses Firmengeflecht wird jetzt wohl auch den Rechnungshof interessieren.