Seit Montag ist im Internet nachzulesen, welche Bauern und Betriebe mit welchen Summen von der EU subventioniert werden.
Seit Montag 8 Uhr ist einer Internethomepage genau zu entnehmen, welche Bauern und Firmen wie viel an Agrarförderungen bekommen. Laut Landwirtschaftsministerium werden auf www.transparenzdatenbank.at sämtliche Agrar- und Umweltzahlungen offengelegt.
232 Betriebe im Spitzenfördersatz
232 Betriebe bekommen
laut dieser Liste zwischen 100.000 Euro und dem Höchstbeitrag an Fördergeld,
darunter auch die Stiftung Fürst Liechtenstein und die Stiftung Wilfersdorf.
Die Bundesländer im Detail:
- Im Burgenland sind es insgesamt 27 Betriebe
- in Kärnten 15 Betriebe
- in Niederösterreich 64 Betriebe
- in Oberösterreich 42 Betriebe
- in Salzburg 42 Betriebe
- in der Steiermark 33 Betriebe
- in Tirol 18 Betriebe
- in Vorarlberg 10 Betriebe und
- in Wien 11 Betriebe
Ingesamt haben 54.705 Betriebe eine Förderung ab 5.000 Euro erhalten. 391 Betriebe bekommen über 70.000 Euro.
Transparenz erwünscht
Es werden die Summen der einzelnen
Betriebe veröffentlicht und die Leistungen, die die Bauern dafür erbringen.
ÖVP-Landwirtschaftsminister Josef Pröll will auch die Förderungen im
Umweltbereich offenlegen und hofft, dass andere Bereiche folgen.
Wegen EU-Richtlinie
Die Landwirtschaftsminister der 27 EU-Länder
haben vorigen Herbst die verpflichtende Offenlegung der Empfänger von
EU-Agrarförderungen ab 2009 beschlossen. Österreich, Frankreich, Deutschland
und Luxemburg wollten eine Veröffentlichung der Daten europaweit einheitlich
durch die EU-Kommission, konnten sich aber nicht durchsetzen.
Wird damit Neid gefördert?
Österreich hat die genaue
Aufteilung der Agrarsubventionen bisher nicht bekanntgegeben. Die
Bauernvertreter haben immer vor einer "Neiddiskussion" gewarnt. 14
andere EU-Staaten stellen dagegen schon länger Informationen über die
Subventionierten ins Internet.
Großbritannien als Vorreiter
So kann auf der Homepage der
britischen Rural Payments Agency nachgelesen werden, dass eine gewisse Frau
Keasey aus West Wales 3,85 Pfund erhält. Sie ist damit eine der kleinsten
Förderfälle des Vereinigten Königreichs. Am oberen Ende der Liste: Die
Regionalentwicklungsgesellschaft Business Link Devon and Cornwall mit gut 3
Mio. Pfund (3,76 Mio. Euro) und Farmcare Ltd mit 2,6 Mio. Pfund. Für die
königlichen Windsor-Farmen gibt es fast 147.000 Pfund.