Verkehrsminister Werner Faymann (S) hat seine Vorschläge zur Erhöhung der Lkw-Maut präzisiert.
Eine Verdopplung der Lkw-Maut nach Schweizer Vorbild von 26 auf 52 Cent pro gefahrenem Kilometer ist geplant.
Ziel sei es, die österreichische Lkw-Maut auf das Niveau der Schweizer Lkw-Maut zu erhöhen, teilte der Minister am Mittwoch per Aussendung mit. Denn "so lange die Straße im Vergleich zur Schiene die kostengünstigere Variante bleibt, ist eine Verlagerung auf die Schiene und damit einhergehend eine Verringerung des CO2-Ausstoßes nicht realistisch", so der Verkehrsminister.
Differenzierung in Schadstoffklassen
Laut Faymann gehe es auch um
eine Differenzierung nach Schadstoffklassen: Lkw mit größerem
Schadstoffausstoß sollen in Zukunft mehr belastet werden als
emissionsärmere. Eine derartige Erhöhung müsse schrittweise erfolgen - in
Abstimmung mit den Nachbarländern und in Übereinstimmung mit der EU.
"Wegkostenrichtlinien"-Modell
Als ersten Schritt plant
der Minister ein "neues Modell zur Errechnung der Wegekostenrichtlinie", das
2008 gemeinsam mit den EU-Ländern in die Wege geleitet werden soll. Denn
Kostenwahrheit auf der Straße sei "erst durch eine Internalisierung der
externen Kosten" zu erreichen. "Nach der derzeitigen Wegekostenrichtlinie
müsste die Lkw-Maut verringert werden", so Faymann.
Studie in Auftrag vergeben
Die Erhöhung der Maut sei auf
einer neuen Basis durchzuführen. Eine neue Studie soll die Auswirkungen
einer flächendeckenden Lkw-Maut auf Österreichs Straßen und
auf ländliche Gebiete untersuchen. Besonderes Augenmerk soll dabei auf ländlichen
Wirtschaftsstandorten liegen, so Faymann. Eine Schädigung in ruralen
Gebieten müsse ausgeschlossen werden können.
Grünen: "Richtiger Schritt"
Die Grüne
Verkehrssprecherin Gabriela Moser bezeichnete Faymanns Ankündigung als
"wichtigen und richtigen Schritt", hält ihn aber für "wenig glaubwürdig".
Denn derselbe Minister, der jetzt eine Lkw-Mautverdopplung in der EU
durchsetzen wolle, habe vor kurzem "die vom Eingriff vergleichsweise
lachhafte Alpentransitbörse vorab für politisch chancenlos in Europa
erklärt".