Familienrecht

Lob und Kritik an Obsorge Neu

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Gemischte Reaktionen erntet das neue Familienrechtspaket.

Die Reaktionen zum am Mittwoch präsentierten Familienrechtspaket sind auch am Donnerstag gemischt ausgefallen. Während sowohl die Kirche als auch die Sozialdemokratische Lesben, Schwule und Transgender Organisation (SoHo) und die Österreichische Plattform für Alleinerziehende (ÖPA) in Presseaussendungen die Gesetzesänderung begrüßten, sahen die Wiener Frauenhäuser die richterliche Anordnung der gemeinsamen Obsorge im Streitfall kritisch. Der Verein "Vaterverbot" und die Männerpartei finden in den Neuerungen keine Verbesserung für die Lage der Väter.

Lob von der Kirche
Als ein "lobenswertes Signal in die richtige Richtung", bezeichnete Bischof Klaus Küng die Einigung der Regierung auf ein neues Familienrecht. Er betonte, dass Kinder in Krisensituationen oft am meisten leiden "und ein Recht auf Mutter und Vater haben." Für die SoHo bringt die Gesetzesänderung "deutliche Verbesserungen für Patchwork- und Regenbogenfamilien." Die Alleinerziehenden sehen ihre Forderungen zu einer "verantworteten Elternschaft" im Gesetzesentwurf großteils erfüllt.

Von Frauen- und Männer-Vertretern kam Kritik. Die Geschäftsführerin der Wiener Frauenhäuser, Andrea Brem, zweifelt an der im Gesetz vorgesehenen richterliche Anordnung der gemeinsamen Obsorge im Streitfall: "Dort, wo Eltern streiten, glaube ich einfach nach wie vor nicht, dass das mittels gerichtlicher Anordnung besser funktionieren wird", sagte sie im "Ö1-Morgenjournal". Der Verein "Vaterverbot" bezeichnete das Familienrecht in einer Presseaussendung gar als "Verhöhnung aller Väter."

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