Umfrage-Ergebnisse

MaHü: Junge sorgten für FuZo-Sieg

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Ab Mai rollen die Bagger in der Mariahilfer Straße: Neue Fußgängerzone erst 2015 fertig.

Hochrechnung Fuzo
© oe24

Nach monatelangen politischen Querelen und Streitereien unter den Anrainern der Mariahilfer Straße hat die Bürgerbefragung Klarheit geschaffen: Eine Mehrheit von 53,2 % ist für eine verkehrsberuhigte Mariahilfer Straße – in der Mitte eine Fußgängerzone, flankiert von zwei Begegnungszonen.

Junge entscheidend
Die Jüngeren unter den rund 49.000 befragten Anrainern haben für diesen Sieg gesorgt (siehe Zielgruppen-Hochrechnung). Bei den unter 30-Jährigen stimmten 70 % für die Fußgängerzone.

Querungsstraßen
Aber Vassilakou muss die Bürgeranliegen jetzt ernst nehmen. Schließlich hat sich die Mehrheit (55,9 %) für Querungsstraßen ausgesprochen, die mit der seit August 2013 laufenden Fuzo-Testphase geschlossen waren. Autofahrer und Lieferanten müssen deswegen derzeit große Umwege fahren.

Radeln in der Fuzo
Überraschend: Die meisten Anrainer sind für Radeln in der Fuzo (52,9 %).

So geht es weiter: Mitte Mai sollen die Bagger anrollen, die Straßen schleifen und auf Gehsteigniveau anheben. Der Umbau in zwei Phasen dauert bis 2015.

Sieg für Vassilakou
Ein Erfolg ist die Abstimmung vor allem auch für die grüne Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou. Sie kündigt in ÖSTERREICH nun weitere Fußgängerzonen-Befragungen bei größeren Projekten an.

Vassilakou: "Habe mich noch nie so gefreut"

ÖSTERREICH: Sie waren bis zuletzt zurückhaltend …
Maria Vassilakou: Es war klar, dass es knapp wird. Freitag war ein Tag des Zitterns, doch es gab ein Happy End.

ÖSTERREICH: Ging es nicht auch ums politische Überleben?
Vassilakou: Die politische Zukunft der Grünen ist mehr als ein Straßenprojekt. Da muss man die Kirche im Dorf lassen.

ÖSTERREICH: Ihnen fiel aber ein riesiger Stein vom Herzen!
Vassilakou: Ganz ehrlich: Ich habe mich noch nie so sehr gefreut wie am Freitagabend. Das ist ein besonderer Moment, wenn man direkte Demokratie wagt, dafür kämpft und als Ergebnis den Auftrag zur Verkehrsberuhigung bekommt.

ÖSTERREICH: Die Querungen bringen aber wieder Verkehr …
Vassilakou: Ich wollte von Anfang an Querungen haben. Und es ist ein Missverständnis, Verkehrsberuhigung mit autofrei gleichzusetzen. Verkehrsberuhigung heißt langsamer fahren und in Summe weniger Kraftfahrzeuge auf den Straßen.

ÖSTERREICH: Was sind die „berechtigten Anliegen“ der Fuzo-Gegner, die Sie jetzt berücksichtigen wollen?
Vassilakou: Querungen, oder etwa Haltemöglichkeiten, in Begegnungszonen nachts zu parken. Mal sehen, was sinnvollerweise umgesetzt werden kann.

ÖSTERREICH: Wird es jetzt zu jeder Fuzo eine Befragung geben?
Vassilakou: Nur wenn es um vergleichbare Projekte geht, bei denen die Auswirkungen auch Tausende Anrainer betreffen.

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