Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Politik-Insiderin Isabelle Daniel.
Der letzte Akt. Die SPÖ führt seit einigen Monaten ein ganz eigenes Stück des Genres absurdes Theater auf. Das Ziel 1 dieses Genres hat die SPÖ bereits erreicht: Der Zuschauer erkennt die Absurdität dieser derzeitigen (roten) Welt längst an. Auch die immerwährenden Wiederholungen – Querschüsse, Machtkämpfe, verletzte Eitelkeiten – sind bereits zigfach dargestellt worden.
Der Haken an diesem Stück: Das Publikum – also die Wähler – werden sich diese Darbietung nicht mehr lange bieten lassen. Wer seine persönlichen Machtgelüste vor die Sorgen der Menschen stellt, wird am Ende abgestraft werden. Das wissen freilich auch die vielen SPÖ-Mitglieder in den diversesten Regionen des Landes längst.
Rotes Warten auf die wirkliche Alternative
Warten auf Godot? Sie rufen immer lauter nach einer „echten Alternative“. Das hat auch Parteirebell Nikolaus Kowall erkannt. Eine Mehrheit wird er freilich nicht hinter sich versammeln können. Aber er drückt aus, was viele Rote sagen: Rendi könne so keine Wahl mehr gewinnen. Doskozil agiere selbst als Rechtspopulist. Die Frage ist nur, ob dieses Warten auf die Alternative ausgeht wie „Warten auf Godot“ (er kommt nie). Oder die SPÖ rechtzeitig versteht, dass sie das absurde Theater vor dem Abgrund aufführt.