Kommentar

Das nennt man Lohnraub

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Ein Kommentar von Sebastian Bohrn Mena.

In der Corona-Krise haben sie wacker ihren Dienst versehen, den ganzen Tag lang mit Maske im Gesicht und den anderen besonderen Herausforderungen dieser irren Zeit konfrontiert. Beklatscht haben wir sie dafür, die „Heldinnen“ im Handel, die systemrelevanten Eckpfeiler unserer Wirtschaft und unseres Zusammenlebens.

Und jetzt? Jetzt sind sie schutzlos den Handelskonzernen ausgeliefert, die ihnen nicht mal die Teuerung abgelten wollen – und damit in Wahrheit in Zukunft weniger zahlen wollen als bisher. Lohnraub nennt man das.

Wenn die Beschäftigten sich nicht mal mehr den Einkauf beim eigenen Arbeitgeber leisten können, dann werden sie regelrecht in den Streik getrieben. Die Rhetorik und das Verhalten der Konzerne ist an Arroganz nicht zu überbieten und die Antwort der Gewerkschaft ist daher absolut verhältnismäßig.

Wer glaubt, mit Menschen so umgehen zu können, muss damit rechnen, dass diese sich wehren. Früher oder später werden auch die millionenschweren Handelsbosse erkennen müssen, dass sie sich nicht alles erlauben können. Es liegt an uns, den Beschäftigten zur Seite zu stehen. Sie brauchen jetzt nicht unseren Applaus, sondern unsere Solidarität.

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