Das sagt ÖSTERREICH

Die Regierung unterschätzt die Gefahren

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Das sagt ÖSTERREICH – ein Kommentar von Politik-Chefredakteurin Isabelle Daniel.

Empathie. 15 Prozent jener, die arbeiten, sind heute stärker von Armut betroffen als noch im Jahr 2020. Das sind über 330.000 Menschen, die den Satz von Bundeskanzler Karl Nehammer, dass Arbeiten Armut verhindere, als Ohrfeige empfinden. Sehr viele andere sind akut von der Teuerung betroffen.

Ja, die Energieriesen sollten endlich die an den Börsen längst gesunkenen Preise auch an den Endverbraucher abgeben. Nur, das wird nicht reichen. Die Regierung sollte endlich die Psychologie des Menschen verstehen.

Soziale Spannungen werden zunehmen

Leben. Wenn das Einkaufen von Lebensmitteln einen Woche für Woche damit konfrontiert, wie viel teurer alles geworden ist, wird die Angst größer werden. Wer plötzlich eine zehnprozentige Mietsteigerung Monat für Monat überweisen muss, wird immer ­wütender werden. Nehammer sollte verstehen, dass selbst die Mitte dieser Gesellschaft fürchtet, ihren Lebensstandard – und jener ihrer Kinder – nicht mehr aufrechterhalten zu können, und auf Experten wie den Wifo-Chef hören. Dass sich viele noch Urlaube und Restaurantbesuche leisten können, ändert nichts daran. Die Regierung unterschätzt die Gefahren dieser Teuerung. Auch für sich selbst.

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