Charles' Krönung

Es gibt kein Empire mehr

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Ein Kommentar von Sebastian Bohrn Mena.

Es grenzt aus zwei Gründen an ein Wunder, dass Charles überhaupt noch zum König gekrönt wird. Erstens ist er mit 74 Jahren schon im Pensionsalter, zweitens galt er lange Zeit als so was wie der personifizierte Sargnagel der britischen Monarchie. Die vielen Skandale in und um seine Ehe machten ihn unsympathisch und kaum jemand konnte sich vorstellen, dass der Tag kommen würde, an dem er dennoch den Thron besteigt.

Nun ist es so weit und wie so oft hat sich mit der Zeit einiges gewandelt. Charles ist als Naturschützer anerkannt und beliebt und eine Mehrheit der Briten wünscht sich die Beibehaltung der Monarchie. Natürlich muss sie sich reformieren und, so paradox das auch klingen mag, dem Niedergang des Vereinigten Königreichs anpassen.

Es gibt kein Empire mehr, selbst in Schottland und Nordirland lehnt man die Krone mehrheitlich ab, auch die Jugend und Menschen mit Migrationsgeschichte sind skeptisch. Charles’ Aufgabe wird darin bestehen, die Institution zu bewahren, und vielleicht kann sie gar ein integratives Element für Großbritannien in dieser Zeit sein. 

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