Das sagt ÖSTERREICH – ein Kommentar von Chefredakteurin Daniela Bardel.
In der Sache, dass es beim Klima-Wandel tatsächlich fünf vor zwölf ist, haben die Aktivisten der „Letzten Generation“ ja recht. Hier kleben sich auch keine Hooligans, sondern gebildete Akademiker auf die Straße.
Doch der Effekt, den sie dabei erzielen, ist ganz und gar nicht positiv: Die Bevölkerung, die wegen des Klebe-Protests im Stau steckt, hört die Botschaft nicht mehr. Noch viel mehr: Die Kleber machen die Leute wütend und verpassen der Klima-Bewegung, die durch Greta Thunberg und Fridays for Future im Aufschwung war, ein radikales, fast kriminelles Image.
Junge sind wegen Klima verzweifelt
Die Politik springt (dankbar) auf den Zug auf, trommelt mit der Mehrheit (laut Umfragen) im Rücken: Haft für die Aktivisten! Denn sie sind gleich wieder auf freiem Fuß und machen schon heute munter weiter. Und die Strafen, die sie zahlen müssen, werden von internationalen Fonds getilgt.
Der Protest sollte aber uns und die Politiker auch wachrütteln: Viele junge Menschen sind angesichts der düsteren Klima-Prognosen alarmiert und mehr als besorgt, wenn nicht sogar verweifelt.
Sie machen den Mächtigen dieser Welt den Vorwurf, das Problem zugunsten des Profits seit Jahrzehnten vor sich her zu schieben. Und das zu recht.