Ein Kommentar von Rudolf Fußi.
Die derzeitigen Umfragen sind für ÖVP und SPÖ desaströs. Die ÖVP stürzt weitere 5%-Punkte im Vergleich zur Nationalratswahl 2024 ab, die SPÖ immerhin 4%-Punkte. Und das von ihren absoluten Tiefstwerten im Herbst vorigen Jahres. Damit nicht genug: In der fiktiven Kanzlerfrage sind Stocker und Babler unbeliebt wie kein Regierungsduo vor ihnen. Die Menschen sind sauer: Die Teuerung ist noch immer viel zu hoch, die Mehrheit hat den Eindruck, dass die Regierung im Kampf gegen die Inflation nichts zusammenbringe.
SPÖ-Chef Babler hat im Wahlkampf sehr viel versprochen (14-Tage-Garantie auf Arzttermin, Reichensteuern u.v.m.), die Realität sieht nun anders aus und holt ihn ein. Babler sieht die SPÖ als Kämpferin gegen die Teuerung bei Wohnen, Energie und Lebensmitteln. Das Problem? In keinem der drei Bereiche wird irgendetwas billiger – im Gegenteil.
Die Regierung hofft darauf, dass die Wirtschaft wie durch ein Wunder wieder anspringt und die Inflation von selbst sinkt. Hoffen ist zu wenig. Dafür wird man etwas tun müssen! Endlich echte Reformen und entschlossenes Handeln sind gefragt. Bei so schlechten Umfragewerten könnten sich Stocker und Babler ruhig mehr trauen, viel schlechter kann es kaum werden.