Kommentar

Streik – vor Kanzleramt

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Ein Kommentar von Gerald Grosz.

Österreich war nie ein Streikland. Was daran lag, dass die Sozialpartner über Jahrzehnte einen ­guten Ausgleich zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern in wirtschaftlich soliden Zeiten gefunden haben. Und weil Österreich noch nie eine Regierung hatte, die eine solche Inflationsflut verursachte, eine solche Zerstörungskraft gegen das wirtschaftliche Gefüge des Landes entfaltet hat.

Wenn der Wert des Einkommens um 10 Prozent sinkt, weil die Regierung an ihrem wahnwitzigen Wirtschaftskrieg gegen Russland festhält, braucht man sich nicht wundern, wenn die Arbeitnehmer diesen Ausgleich ihres Währungsverlustes von den Arbeitgebern fordern. Und es ist gerecht. Wenngleich selbst die Arbeitgeber nicht mehr in der wirtschaftlichen Lage sind, höhere Gehälter zu zahlen, den Inflationsverlust auszugleichen.

Arbeitgeber und Arbeitnehmer sitzen im selben Boot, sie wollen es nur nicht wahrhaben. Ihr fein austariertes Gefüge wurde von der Regierung vernichtet. Wer streiken will, sollte sich daher vor das Bundeskanzleramt stellen und diese Regierung mit dem nassen Fetzen aus dem Amt jagen.

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