Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Innenpolitik-Chef Günther Schröder.
Blaue in lichten Höhen. Schockbehandlungen sollen heilende Wirkung haben – im Fall des niederösterreichischen Wahlergebnisses sieht die Sache aber anders aus. Die Mischung aus Corona-Nachwehen, Asylzahlen, Teuerung und mehr als schwacher Bundesregierung hat Herbert Kickls Rabiat-FPÖ in Höhen katapultiert, die in NÖ nicht mal Jörg Haider schaffte.
Keine Einsicht. Und was tun die beiden einstigen Großparteien ÖVP und SPÖ? Einsicht, Selbstkritik, ja gar Konsequenzen? Fehlanzeige, sie schütten Häme und Hohn über den jeweils andern aus. Motto: Die anderen sind noch mehr am Sand als wir, dann kann es noch nicht so schlimm sein.
Kickls Blaue legen derweil weiter zu, wie die aktuelle Lazarsfeld-Umfrage für ÖSTERREICH zeigt: Schon kratzt die FPÖ am 30er, daran ändern auch skandalöse Sager des blauen Asyl-Landesrates Gottfried Waldhäusl nichts. Und: Es gibt kein Anzeichen, dass sich das ändert. Die SPÖ kommt aus der Zerrissenheit zwischen Doskozil- und Rendi-Kurs nicht heraus. Und die ÖVP geht Tag für Tag in die blaue Populismusfalle und vergisst, dass die FPÖ das viel besser kann. Mutige und vor allem vernünftige Entscheidungen – darauf hätte die Bevölkerung ein Anrecht. Türkis und Rot sind aber einfach zu schwach dafür.