Das sagt ÖSTERREICH – ein Kommentar von Chefredakteur Niki Fellner.
Bei den blau-schwarzen Verhandlern liegen die Nerven offensichtlich blank. Bei der Ministerienaufteilung sind die Fronten verhärtet. Sowohl FPÖ als auch ÖVP schalten – zumindest vordergründig – auf stur.
Bei Verhandlungen wird freilich nicht so heiß gegessen wie gekocht. Das wissen auch Blau und Schwarz. Denn auf inhaltlicher Ebene sind sich FPÖ und ÖVP in weiten Bereichen bereits einig.
Und dass diese Koalition am Ende nur wegen der Postenvergabe platzt, wäre für beide Parteien schwer argumentierbar. Das kann sich insbesondere Herbert Kickl nicht leisten.
Wenn FPÖ und ÖVP diese Regierung wirklich wollen, dann wird man sich auf gut österreichisch in der Mitte treffen. Sprich: Finanz- und Innenministerium werden wohl salomonisch zwischen FPÖ und ÖVP geteilt, und jeder bekommt einen Staatssekretär im jeweils anderen Ministerium als Anstands-Wauwau.
Möglich ist freilich auch, dass Blau-Schwarz auf der Zielgeraden doch noch an den persönlichen Eitelkeiten und Emotionen platzt. Dann steht Österreich nach mehr als vier Monaten weiter ohne Regierung da. Die Wut der Wähler würde wohl alle Parteien treffen – und auch die FPÖ wäre entzaubert.