Wirbel um Umwelt-Chef

Minister reiste um 1 Million Euro

Teilen

Mehr Geld für Reisen als Kanzler - Treffen mit Arnie, Eklat in Paris.

Minister sind Vielflieger: Dass im Außenministerium von Michael Spindelegger mit 1,6 Mio. € hohe Reisekosten anfallen, ist klar. Ebenso, dass Finanzministerin Maria Fekter und ihre Beamten in Zeiten der Euro-Krise viel unterwegs sein müssen.

Doch wie aus einer Anfragebeantwortung des BZÖ-Mandatars Gerald Grosz hervorgeht, kommt überraschenderweise bei den Kosten für Auslandsreisen gleich dahinter das Ressort von Umweltminister Niki Berlakovich (ÖVP) mit 1 Mio. €. Er übertrifft sogar Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) bei Weitem. „Das ist völlig unverständlich“, so Grosz. Er fordert mehr Telefonkonferenzen, weniger Flüge.

Eklat in Paris: „Die Botschaft ist ein Saustall“
Berlakovich jettet wie kaum ein anderer: 2009 ging es in die USA. Nach einem Arbeitsbesuch in Washington flog Berlakovich noch auf einen Abstecher nach Los Angeles für einen Handshake mit Kaliforniens Austro-Gouverneur Arnold Schwarzenegger. 2010 ging es nach China auf Wirtschaftsmission.

2010 kam es auf einer Reise zum Eklat: Berlakovich verpasste in Paris einen Anschlussflug zur Klimakonferenz in Mexiko. Wutausbruch des Ministers: „Die Pariser Botschaft ist ein Saustall.“ Denn die hätte, seiner Meinung nach, das Flugzeug aufhalten sollen.

Die hohen Reisekosten erklärt das Büro Berlakovich auf ÖSTERREICH-Anfrage so: „Wir haben zwei Ressorts, Umwelt und Landwirtschaft. Gerade in der Landwirtschaft gibt es mehr EU-Termine als in jedem anderen Ressort: jeden Monat ein Treffen.“

Polizei reist viel. Mit den EU-Treffen argumentiert auch das Innenministerium seine Reisekosten. Der größte Brocken, die Inlandsreisen, geht großteils auf die Kappe von Bundeskriminalamt, Cobra und Co. Hohe Kosten auch im Sozialministerium: Hier legen 300 Arbeitsinspektoren jährlich rund 1,7 Mio. Kilometer zurück.

Die stärksten Bilder des Tages

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.