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Ministerin verrät: Wer jetzt früher in Pension gehen darf

Nicht nur körperliche, auch psychische Belastung zählt - Sozialministerin  Korinna Schumann spricht über frühere Pensionsmöglichkeit durch Schwerarbeit-Regelung. 

Der Job ist hart, oft körperlich und psychisch extrem belastend. Österreichs Pflegekräfte leisten täglich Unglaubliches – in Spitälern, Pflegeheimen oder bei mobilen Diensten.  Fast die Hälfte der Pfleger leidet unter Rückenproblemen, 60 Prozent fühlen sich seelisch überlastet.

Jetzt gibt es eine wichtige Neuerung: Die Bundesregierung stuft Pflegearbeit offiziell als Schwerarbeit ein. Sozialministerin Korinna Schumann (SPÖ) und ÖVP-Klubobmann August Wöginger kündigten die Umsetzung am Dienstag an.

Früher in Pension – doch nicht ohne Auflagen

Konkret bedeutet das für Pflegekräfte:

  • Pension mit 60 Jahren möglich – aber nur mit mindestens 45 Versicherungsjahren.
  • Zusätzlich müssen sie in den letzten 20 Berufsjahren mindestens 10 Jahre in Schwerarbeit tätig gewesen sein.

Nicht nur körperliche, auch psychische Belastung zählt

Bisher galten vor allem körperliche Faktoren wie Nachtschichten oder Kalorienverbrauch bei der Arbeit. Jetzt werden auch psychische Belastungen und Mehrfachbeanspruchungen berücksichtigt. Ein großer Schritt, denn Stress, Personalmangel und emotionale Herausforderungen gehören in der Pflege zum Alltag. 

„Damit wird Pflegearbeit endlich gesamthaft betrachtet“, bekräftigen die Gewerkschafter der GÖD und von younion. 

Die Ampelkoalition plant weitere Maßnahmen, um den Beruf attraktiver zu machen – durch bessere Dienstpläne und mehr Stellen. Denn der Bedarf ist riesig: Bis 2030 fehlen rund 75.700 Vollzeit-Pflegekräfte. Ob die Reform reicht, um den Nachwuchs zu sichern? Die Branche hofft auf spürbare Verbesserungen.

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