Quotenregelung

Molterer blitzt bei Ausländern in Schulen ab

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Ministerin Schmied (SPÖ) hält nichts von einer Quotenregelung für Ausländer-Kinder. Die Kinder sollen nicht in andere Schulen "verschickt" werden.

Bildungsministerin Claudia Schmied (SPÖ) erteilt dem Wunsch von Vizekanzler Wilhelm Molterer (ÖVP) nach weniger Ausländer-Kindern in Schulklassen eine eindeutige Absage. Schmied zu ÖSTERREICH: "Ich halte von starren Quotenregelungen, die dazu führen, dass Kinder und Jugendliche an andere Schulorte 'verschickt' werden, nicht sehr viel." Denn dadurch würden diese Kinder "stigmatisiert", so die rote Ministerin.

Länger im Bus
Insgesamt sitzen in Österreichs Schulen 171.000 Kinder (14,2 Prozent) mit nicht-deutscher Muttersprache. Molterer hatte vorgeschlagen, dass nicht mehr als 30 Prozent Kinder mit nicht-deutscher Muttersprache in einer Klasse sitzen sollen. Nach dem Motto: "Lieber eine Viertelstunde länger im Bus als ein Leben lang ohne Chancen."

Schmied kontert: "Deswegen gibt es auch die Maßnahmen der Regierung nach Sprachförderungen im Jahr vor der Volksschule." Auch die Wiener Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl hält nichts von einer verpflichtenden Quote: "Ich bin eindeutig dagegen. Die Kinder müssten in weit entfernte Schulen pendeln. Es heißt Schulbetrieb und nicht Busbetrieb."

Verpflichtende Kurse
Das schwarze Niederösterreich geht ab Herbst einen eigenen Weg: Laut Landesschulrat Hermann Helm gibt es 1.700 Schüler, die fast kein Deutsch sprechen und 11.200 Schüler mit Migrationshintergrund im Pflichtschulbereich. Für die Schulkinder, die es brauchen, wird es ab September 11 Stunden pro Woche verpflichtende Intensiv-Sprachförderung geben.

Spitzenreiter Wien
Dabei rangiert Niederösterreich mit 9,1 Prozent im unteren Drittel, was den Anteil von Schülern mit nicht-deutscher Muttersprache betrifft. Absoluter Spitzenreiter ist Wien mit 35,1 Prozent. Mehr als die Hälfte dieser Wiener-Kinder geht in die Hauptschule. Schlusslicht bildet die Steiermark.

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