In Salzburg

Musiker spielten für Strache die "Internationale"

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Die Musiker protestierten vor "Jedermann"-Aufführung gegen Politik der FPÖ.

Mit dem Anstimmen der "Internationalen" haben am Dienstag bei der Aufführung des "Jedermann" bei den Salzburger Festspielen die Musiker gegen die Politik einer Partei protestiert, dessen Obmann sie an diesem Nachmittag im Publikum entdeckten: FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, der sich laut Medienberichten mit dem Wiener Parteichef Johann Gudenus auf dem Domplatz einfand.

Spontane Aktion
"Das war eine ungeplante, spontane Aktion, wir stehen dazu", erläuterte der Schlagzeuger und Perkussionist Robert Kainar, der die "Jedermann"-Formation "ensemble013" leitet, am Donnerstag in den "Salzburger Nachrichten" (SN). Beim Einzug der Tischgesellschaft folge nach der Auftrittsmusik eine kurze Sequenz, die Raum für Improvisationen lasse. Um ein Statement abzugeben, hätten die Musiker die "Internationale" zitiert. Er gebe durch seine Musik immer politische Statements ab. Er vermisse im österreichischen Kulturgeschehen, dass namhafte Künstler mit großer Popularität Stellung zu politischen Themen bezögen.

Dies tat allerdings die Schauspielerin Katharina Stemberger, die beim "Jedermann" als Schuldknechts Weib selbst auf der Bühne stand: "Beim ,Jedermann' müssen wir die blau-braune Führungsriege entdecken. Die Stimmung sinkt. Was machen unsere hinreißenden Musiker: Sie stimmen in der zentralen Tischgesellschaft-Szene die ,Internationale' an! Ich liebe diese Truppe!!!", postete sie laut SN auf Facebook.

Nichts bemerkt
Die beiden Politiker haben den Medienberichten zufolge nicht bemerkt, dass die "Internationale" angestimmt worden ist. Gudenus sprach außerdem von künstlerischer Freiheit. Eine Stellungnahme der Festspiele war vorerst nicht erhältlich.
 

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