ÖSTERREICH

Nataschas Vater nimmt Stellung

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Ludwig Koch hätte seiner Tochter Natascha die Veröffentlichung privater Details gern erspart. Andererseits muss ihr Fall geklärt werden.

ÖSTERREICH: Was sagen Sie dazu, dass jetzt intime Details aus dem „Geheimakt Natascha“ an die Öffentlichkeit gelangt sind?

LUDWIG KOCH: Einerseits hätte ich das meinem Kind gern erspart. Andrerseits hätten Natascha vertuschte und verdrängte Erfahrungen wohl ein Leben lang belastet. Erst wenn dieser Fall restlos geklärt ist, hat sie die Chance, ein freier und glücklicher Mensch zu werden.

ÖSTERREICH: Warum haben Sie kaum noch Kontakt zu Ihrer Tochter?

Koch: Es gibt Menschen, die sich zwischen uns stellen. Vermutlich wollen sie verhindern, dass Natascha Vertrauen zu mir fasst und mir ihr Herz ausschüttet.

ÖSTERREICH: Sie glauben, dass Nataschas Entführer Wolfgang Priklopil Mit­täter hatte?

KOCH: Zu 99,9 Prozent ja.

ÖSTERREICH: Warum wurden dann die Ermittlungen eingestellt und der Akt geschlossen?

KOCH: Das frage ich mich auch – und wir sprechen von einem der größten Fälle in Österreichs Kriminalgeschichte. Aber vielleicht wird ja der Prozess, den Richter Martin Wabl gegen Nataschas Mutter führt, Licht in dieses gespenstische Dunkel bringen.

ÖSTERREICH: Laut Geheimakt gibt es den dringenden Verdacht, dass Ihre Tochter von ihrem Peiniger schwanger war. Angeblich überprüft die Polizei jetzt alle Babyklappen-Fälle in diesen Jahren.

KOCH: Das habe ich auch gehört. Und Opa zu sein wäre mir sehr viel lieber als das andere furchtbare Gerücht: Dass irgendwo ein totes Kind vergraben liegt.

ÖSTERREICH: Stehen weitere Überraschungen bevor?

KOCH: Nach allem, was ich so höre: leider ja.

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