FPÖ legt zu - Bier und KPÖ im Nationalrat: Italienische Verhältnisse
Nach der Wahl. Österreich könnte erstmals in der Zweiten Republik auf ein Sieben(!)-Parteien-Parlament und damit auf wesentlich schwierigere Koalitionsverhandlungen als bisher zusteuern.
Denn der Einzug von KPÖ+-Kandidat Kay-Michael Dankl in die Salzburger Bürgermeisterstichwahl am vergangenen Wochenende beflügelt die KPÖ auch im Bund. Laut der brandaktuellen Lazarsfeld-Umfrage für oe24 (2.000 Befragte vom 11.3. bis 13.3., maximale Schwankung 2,2 %) wäre die Linke im Nationalrat - zusätzlich zur Bierpartei.
FPÖ legt zu. An der Spitze kann die FPÖ ihren Vorsprung in dieser Woche ausbauen: Sie gewinnt innerhalb der Schwankungsbreite zwei Prozentpunkte zur Vorwoche dazu und käme aktuell auf 28 %.
Anders SPÖ und ÖVP: Die ÖVP verliert als Folge von Salzburg, wo sie praktisch halbiert wurde, zwei Prozentpunkte und käme nur noch auf 20 %. Auch die SPÖ gibt einen Prozentpunkt ab, Andreas Bablers Partei kommt auf 22 %.
Während die Neos stagnieren und die Grünen leicht zulegen, gewinnen auch die Kommunisten einen Prozentpunk t dazu -mit 4 %wären sie erstmals seit 1954 mit 7 Mandaten im Nationalrat - so wie die Bierpartei von Dominik Wlazny, die auf 6 %kommt.
Blau-Schwarz schon wieder ohne Mehrheit
Blau-Schwarz ohne Mehrheit. Für die Regierungsbildung hätte das dramatische Folgen: Als einzige Zweierkoalition ginge sich ein (realpolitisch äußerst unwahrscheinliches) Bündnis von FPÖ und SPÖ aus. Blau-Schwarz hätte somit keine Mehrheit -erstmals seit 2008 übrigens. Wollten SPÖ und ÖVP eine Regierung bilden, müssten sie Neos oder eben die Grünen dazunehmen. Die Bierpartei hätte dafür nicht genug Sitze.
Und: Eine -politisch wohl eher schwierige - "Ampel mit Pfiff Bier" hätte nur noch 87 Mandate und könnte nur mit Duldung der KPÖ regieren. Das wären dann wirklich italienische Verhältnisse - der Koalitionspoker würde also immer spannender ...