SPÖ-Spitzenkandidat im Interview zur NÖ-Wahl

Schnabl: ''Sicher will ich regieren''

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SPÖ-Spitzenkandidat Franz Schnabl will die schwarze Mehrheit in NÖ brechen.

ÖSTERREICH: Auf was setzen Sie im Wahlkampf?

Franz Schnabl: Auf bessere Kinderbetreuung, Maßnahmen für den Gesundheitsbereich und gegen die Teuerung.

ÖSTERREICH: Ist der Wahlkampf heuer anders?

Schnabl: Er wird durch den Vertrauensverlust in die Politik überlagert. Vor allem durch den Vertrauensverlust in die Bundesregierung, die ja ÖVP-Niederösterreich geführt ist.

ÖSTERREICH: Wie meinen Sie das?

Schnabl: Die wesentlichen Player auf Bundesebene – Sobotka, Nehammer, Stocker, Karner, Tanner – sind aus der ÖVP Niederösterreich.

ÖSTERREICH: Was hilft gegen das Misstrauen?

Schnabl: Konkrete, sachliche Lösungsvorschläge für Probleme.

ÖSTERREICH: Wie soll die Politik in NÖ nach der Wahl aussehen?

Schnabl: In NÖ gibt es seit 100 Jahren einen ÖVP-Landeschef. Seit 20 Jahren eine absolute Mehrheit der ÖVP. Es ist wichtig, diese zu brechen, sodass sich die besten Ideen durchsetzen. Wir haben im Kinderprogramm mit allen Parteien Übereinstimmung bis auf die ÖVP.

ÖSTERREICH: Wollen Sie gegen die ÖVP koalieren?

Schnabl: Wir haben ­eine Proporz-Verfassung. Alle Parteien, die die entsprechende Stärke erreichen, sind in der Landesregierung. Ich habe mir vorgenommen, mit allen Parteien zu reden. Regieren will ich sicher. Der Fokus liegt auf Sachkoalitionen und die ÖVP-Mehrheit zu brechen.

ÖSTERREICH: Möchten Sie Landeschef werden?

Schnabl: Erst einmal ist der Wähler am Wort.

ÖSTERREICH: Werden Sie sich mit der FPÖ gegen die ÖVP zusammentun?

Schnabl: Meine Gesprächsbereitschaft besteht gegenüber allen Parteien, weil die Themen im Vordergrund stehen. Das schließt niemanden aus. Ich rede mit der FPÖ wie mit der ÖVP und allen anderen.

ÖSTERREICH: Fordern Sie Neuwahlen im Bund?

Schnabl: Ja. Wenn die Menschen in NÖ berücksichtigen, dass es diese ÖVP ist, die dafür sorgt, dass auch im Bund nichts weitergeht,dann erschüttert das NÖ-Wahlergebnis die Bundesregierung.

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