Sie stehen täglich bis zu 15 Stunden im Kriseneinsatz, sprechen mit besorgten Kranken, geben wichtige Ratschläge: Trotzdem sollen Wiens Ärzte nur 2,80 Euro pro telefonischer Beratung erhalten.
"Da wird die Ärzteschaft aktuell mächtig von der Gebietskrankenkasse verarscht", meldete sich ein Wiener Mediziner im oe24-Newsroom. Für ihren extrem anstrengenden Einsatz in der aktuellen Coronavirus-Krise sollen die Ärzte mit lediglich 2,80 Euro pro Beratungsgespräch von der Krankenkasse entlohnt werden (oe24 hat die Verrechnungs-Vorgabe schriftlich).
"Für eine fundierte medizinische Beratung von jetzt wirklich besorgten Patienten will die Krankenkasse nur etwas mehr als den Preis eines Öffi-Fahrscheins bezahlen. Das geht so nicht. Wir sind an der Front, wir haben die real anwesenden Patienten weiter in der Praxis, dazu jetzt wesentlich mehr Telefongespräche mit sehr besorgten Bürgern. Das ist untragbar", sagt der Mediziner. Es sei unfassbar, dass die Krankenkasse derartige Verrechnungsvorgaben an jene ausschicke, die jetzt "Hochrisikojobs machen und sich konkret täglich um Coronavirus-Patienten kümmern müssen".
Die Ärzte wollen nun direkt mit dem Gesundheitsminister sprechen, sie wollen konkret eine Entschädigung, weil auch allen Patienten ständig von einem persönlichen Besuch von Arztpraxen abgeraten wird.