Elefantenrunde

ÖH-Wahl: Alle gegen den RFS

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Neun Fraktionsvertreter stellten sich Fragen von ORF-Moderator Armin Wolf.

Mit der traditionellen "Elefantenrunde" der Spitzenkandidaten ist am Donnerstagabend der Wahlkampf der Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) in die Finalphase gestartet. Neun Fraktionsvertreter stellten sich Fragen von ORF-Moderator Armin Wolf. Fazit: Den meisten Zuspruch gab es für die Spaßfraktion No Ma'am, auch Anti-Mainstream-Positionen gingen gut, den RFS mag keiner.

Die Ablehnung des Rings Freiheitlicher Studenten (RFS) war schließlich auch die einzige Position, auf die sich die Spitzenkandidaten der Fraktionen bei der Diskussion an der Medizinuni Wien einigen konnten. Konsequenterweise sah dessen Spitzenkandidat Felix Mayrbäurl die Funktion seiner Fraktion vor allem in der Kontrolle der ÖH-Exekutive.

Zugangsregeln
Ansonsten konzentrierten sich die Fraktionen auf ihre Kernthemen: Die Spitzenkandidatin der VP-nahen AktionsGemeinschaft (AG), Silvia Grohmann, setzte auf "faire und objektive Zugangsregeln", den Einsatz für ein österreichweites Studierendenticket, die Reform der Studienbeihilfen sowie den von ihr georteten Unwillen der Studenten für eine erneute linke ÖH-Exekutive.

Genau eine solche strebte dagegen ihr Pendant von den Grünen und Alternativen Student_innen (GRAS), Marita Gasteiger, an. Die GRAS vertritt einen "bedingungslosen", offenen und freien Hochschulzugang. Dieser soll künftig auch für Fachhochschulen und Kunstunis gelten - um auch jenen Studenten eine Chance zu geben, die keine so guten Startvoraussetzungen haben. Auf die Frage Wolfs, ob es nicht irreal sei, wenn jemand erst am Konservatorium anfange, Noten zu lernen, meinte sie: "Warum nicht?"

Hier traf sie sich mit dem Spitzenkandidaten des Kommunistischen StudentInnenverbands - Kommunistische Jugend (KSV-KJÖ). Studenten sollten die Chance haben, im Studium zu "wachsen", so Lukas Haslwanter. Er will primär gegen Bildungsökonomisierung kämpfen und möglichst in Opposition bleiben, um keine den kommunistischen Zielen schädliche Kompromisse machen zu müssen.

Hauptmerkmal der linken Fraktionen ist das Eintreten für das allgemeinpolitische Mandat der ÖH. "Das Studierendendasein hört nicht an der Tür des Audimax" auf, war eines der Argumente dazu. Die zweite kommunistische Fraktion, der KSV - Lili (Linke Liste) erhob das allgemeinpolitische Mandat sogar zum wichtigsten Ziel, sieht aber als möglichen Koalitionspartner bereits den Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) als zu weit rechts.

Stipendien
VSStÖ-Spitzenkandidatin Hannah Lutz bezeichnete den Kampf um höhere Stipendien als Hauptziel, die Frontfrau der Fachschaftslisten (FLÖ), Johanna Zechmeister, machte primär auf die Parteiunabhängigkeit ihrer Fraktion aufmerksam.

Die JUNOS-Studierenden wiederum setzen wie schon in den vergangenen Jahren (bis auf die Ablehnung des RFS) auf eine Art Anti-ÖH-Mainstream: Sie plädieren (wie der RFS) für eine Abschaffung der ÖH-Pflichtmitgliedschaft , für die Einführung nachgelagerter Studiengebühren und die Einführung von Zugangsbeschränkungen - wobei ihnen die aktuellen durchaus nicht gefallen. Die Entscheidung über die Zulassung zum Studium dürfe nicht von einem einzigen Test abhängig sein, so Spitzenkandidat Yannick Shetty. Zusätzliche sollten auch andere Faktoren wie etwa Motivationsschreiben oder Bewerbungsgespräche entscheiden.

Alleinstellungsmerkmal von No Ma'am ist (neben dem Einsatz für den Weltfrieden und dreilagiges Klopapier) die Konzentration auf Alkoholika: Wichtigstes Wahlkampfthema ist laut Spitzenkandidat Philipp Roithinger "Bier, Bier, Bier" - mit einem alkoholischen Freigetränk nach erfolgter Stimmabgabe soll auch die Wahlbeteiligung gesteigert werden. Alternative: Spritzer.
 

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