ÖSTERREICH-Interview

Faymann: "Werde den Druck erhöhen"

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Der Bundeskanzler will Ganztagsschule mittels Erbschaftssteuer finanzieren.

In einem Interview in ÖSTERREICH geht SPÖ-Bundeskanzler Werner Faymann - nach dem Platzen des Schulpaketes bei der Regierungsklausur - in die Offensive: "Wir haben derzeit nur ein Angebot von 10 Prozent Ganztagsschulen. Bis 2016 wären es 18 Prozent. Mehr als 80 Prozent haben keine Möglichkeit dieses Angebot zu erhalten. Das ist enttäuschend. Vor allem, da ich der ÖVP aus Rücksichtnahme nur einen ersten Schritt vorgeschlagen hatte: Es geht nur um 40.000 zusätzliche Schulplätze. Ich möchte aber einen Ausbau - und am liebsten mit verschränktem Unterricht - auf 100 Prozent."

Faymann erklärt in ÖSTERREICH auch, wie er diesen Vollausbau der Gesamtschule finanzieren wolle: "Wir könntne den völligen Ausbau leicht finanzieren, indem wir wie Angela Merkel - eine Konservative - die Erbschaftssteuer einführen und das Geld dafür verwenden. Ich werde jetzt den Druck erhöhen. Mir ist die Bildung unserer Kinder ein Anliegen."

Der SPÖ-Chef sieht in der "Industriellenvereinigung und der christlichen Soziallehre unsere Verbündeten". Und mit einem klaren Seitenhieb gegen die ÖVP sagt der Kanzler: "Wieso sollen Kinder in katholischen Privatschulen mit verschränktem Unterricht in Ganztagsschulen bevorzugt werden? Nicht unsere Verbündeten sind einige Lehrervertreter und jene, die in Wirklichkeit gegen die Ganztagsschulen sind, weil sie Frauen zu Hause sehen wollen. Da stellen sich mir die Haare zu Berge auf."

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