Schul-Reform

ÖVP-Experten 
gegen Parteilinie

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Für die Gesamtschule - Lehrer: 5 Wochen Ferien. 

Ganztagesschule, Gesamtschule, alle Schulkompetenzen an den Bund – das waren bisher Tabus in der Bildungspolitik der ÖVP. Wie ÖSTERREICH bereits berichtete, schlachtet die von Parteiobmann Michael Spindelegger eingesetzte ÖVP-Expertengruppe „Unternehmen Österreich 2025“ jetzt diese heiligen Kühe.

In einem Papier, das ÖSTERREICH vorliegt, setzten sich die Experten rund um die Ex-Bankerin Regina Prehofer für viele jener Anliegen ein, die auch die Vertreter des Bildungsvolksbegehrens von Hannes Androsch gefordert hatten.

Doch der Katalog geht noch darüber hinaus. Unter dem Punkt „Stellhebel Lehrer“ finden sich weitere brisante Forderungen, die etwa die Ferienregelungen der Pädagogen betreffen. So heißt es in dem Papier:

  • Lehrer sollten gleich viel Urlaubsanspruch haben wie Angestellte in der Privatwirtschaft (also nur noch fünf statt bisher insgesamt 13 bis 14 Wochen im Jahr, Anm.).
  • Lehrer sollten sich auch in der Schulzeit Urlaub nehmen können.
  • Schüler sollen Urlaub nehmen können (z. B. 5 Tage pro Jahr)

Harald Walser, Bildungssprecher der Grünen, meint dazu: „Ich bin schon gespannt, wie die ÖVP das ihren Lehrervertretern erklären wird.“

Die ÖVP ist allerdings um Distanz zur eigenen Expertengruppe bemüht. Obmann Spindelegger wollte sich am Mittwoch gar nicht dazu äußern.

ÖVP auf Distanz zu den Experten von Spindelegger

ÖVP-Bildungssprecher Werner Amon sagt im ORF-Radio: „Das ist kein ÖVP-Papier und keine ÖVP-Expertenrunde, vielmehr eine freie Runde von freien Experten, die ihren Meinungen freien Lauf lassen.“

In der Expertengruppe hofft man allerdings sehr wohl, dass die Vorschläge ernst genommen werden. Michael Spindelegger habe jedenfalls das Versprechen gegeben, die Vorschläge ernst zu nehmen, so Sprecherin Prehofer.

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